Hankensbüttel. So erlebt das Hankensbütteler Umweltbildungszentrum am Marktwochenende einen spektakulären Besucherandrang.

Hielt sich auch der Frühling noch etwas zurück – die Freunde des Otter-Zentrums genossen den Frühlingsmarkt in Hankensbüttel am Wochenende um so mehr. „Samstag war es schon voll. Heute ist es voller“, staunte Otter-Vorstand Matthias Genk am Sonntag beinahe ungläubig.

Getümmel herrschte nicht nur im Foyer mit Dutzenden Ständen. Auch der Schatz des Otter-Zentrums, das Freigelände mit den Gehegen des Wappentiers und seiner wilden Gefährten, stürmten die Besucher. Der vergünstigte Eintritt toppte erkennbar das Risiko, einen Regenschauer abzubekommen. Die Abendführungen waren vorzeitig ausgebucht. „Da bestand wohl noch Nachholbedarf nach der Corona-Zeit“, unternahm Genk einen Erklärversuch.

Beim Frühlingsmarkt des Otter-Zentrums hatte auch ein Schmied seine Esse angefeuert.
Beim Frühlingsmarkt des Otter-Zentrums hatte auch ein Schmied seine Esse angefeuert. © Christian Franz

Letztlich belohnte der Erfolg das Engagement der Belegschaft. Hand in Hand hatte das Team einen folgenschweren Wasserschaden im Restaurant gerade noch rechtzeitig zu dem publikumsträchtigen Wochenende repariert.

Restaurant öffnet wieder nach Wasserschaden

Das Leck war während der Winterpause im Januar entdeckt worden. Doch die Arbeiten zogen sich. Zuletzt kam Genk zufolge der Tischler mit dem Aufarbeiten des 80 Quadratmeter großen Holzbodens in Verzug – das Otter-Team packte prompt mit an.

Markt-Organisatorin Nicola Segeth hatte für die kostenlos zugängliche Budenmeile eine besondere Auswahl getroffen. Mindestens ebenso wichtig wie Regionalität war ihr Nachhaltigkeit. Kunsthandwerk, Gartendekoration, Geschenkideen für Ostern – das Angebot sollte schon individuell und möglichst ökologisch sein. Bloße Händler gab es ohnehin nicht. Wer seinen Herstellungsprozess zeigen konnte, war klar im Vorteil – und hatte auch das aufgeschlossene Publikum auf seiner Seite. So gab es am Ölstand außer Senföl auch Senf aus den verarbeiteten Körnern. Sigrid Otte zeigte, wie sie Nüsse mit einer Portion Schokolade zu aromatischem Nussmuß vermahlte.

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Draußen hatte der Schmied seine Esse angefeuert und gegenüber gab es heiß dampfende Wild-Bockwurst. Auf dem Parkplatz drehte sich das versprochene Karussell für die Kinder.

Tolle Stände mit nachhaltigen Produkten sprachen das Publikum an.
Tolle Stände mit nachhaltigen Produkten sprachen das Publikum an. © Christian Franz

Passende Motive aus der heimischen Tierwelt mit Wow-Effekt zeigte die Grußendorfer Wildtierfotografin Sabine Hendel. Die gelernte Friseurin erkundet die Natur mit Geduld und im Tarnanzug: „Ich erlebe sie, wie wir sie als Kinder gesehen haben.“ Hendel war und ist viel draußen. Ihr Vater ist Ranger im Biosphärenreservat Drömling.

Und was ist mit dem Wolf?

Apropos Wildtiere: Das umstrittenste, der Wolf, spielt im Otter-Zentrum aktuell keine Rolle. Die Gehege seien nicht gefährdet, betonte Vorstand Genk. Schon gar nicht die Otter. Groß thematisieren will die Umweltbildungseinrichtung den Wolf ohnehin nicht. Basis-Informationen dazu gebe es in einer Schutzhütte. „Ansonsten finden sich zu dem Thema bessere Experten als uns“, so Genk. Im Hankensbütteler Frühling ist die Welt noch in Ordnung.