Wittingen. So kamen die Schützen auf den Geschmack der ureigenen Sorte. Das muss noch klappen, damit es das Bier auch in Flaschen gibt.

Wer Geburtstag hat, darf sich was wünschen. Einen besonderen Wunsch erfüllt die Privatbrauerei Wittingen dem Major des Uniformierten Schützenkorps Gifhorn zum 200-jährigen Bestehen. Das USK bekommt ein Jubiläumsbier.

Erstmals offiziell ausgeschenkt wird die Spezialität anlässlich der Pflanzaktion am 1. April für den künftigen USK-Wald mitten in der Gifhorner Natur direkt aus dem Fass. Das verrieten Wittinger-Chef Axel Schulz-Hausbrandt und USK-Major Karsten Ziebart beim Ortstermin im Sudhaus, wo das „typisch norddeutsche Pils“ in offenen Kesseln frisch gebraut wird.

Die Idee stammt vom USK-Vorsitzenden höchstpersönlich. Noch zu Corona-Zeiten kam er mit dem Brauereichef in einer Videokonferenz der Wirtschaftsvereinigung ins Gespräch, fragte einfach mal – und: „Wie aus der Pistole geschossen hat er ja gesagt, das fand ich genial“, erinnert sich Ziebart.

Schulz-Hausbrandt weiß noch, wie sehr ihn die Idee in der trüben Pandemie-Zeit anspornte: „Das machen wir sonst fast nie, weil sich die Mengen oft nicht rechnen.“

Ein ganz eigener Sud ist eine Seltenheit, das Bier ein Unikat

Brauer und Schützen gingen dann Schritt für Schritt vor – nein, Schluck für Schluck. Der USK-Vorstand traf sich mit Braumeister Thomas Kunst zur Verkostung des Wittinger Biersortiments, um sich der Geschmacksrichtung anzunähern.

Nach dem Ergebnis dieser Runde setzte Kunst drei Biere an, alle nicht ganz stark gehopft. Schließlich soll der Jubiläumstrunk auch und gerade beim sommerlich warmen Schützenfest munden.

Nach der Vorstellung im erweiterten Vorstand mit Erklärung und Geschmackstest war die Entscheidung für einen nicht zu kräftigen Sud eindeutig: „Wie für uns gemacht!“, befand Major Ziebart.

Bierexperte Schulz-Hausbrandt charakterisiert das flüssige Unikat so: „Mit ausgewogenen Hopfennoten, einem schlanken Körper, angenehm zu trinken“. Wittinger Craft-Biere, die normalerweise in den offenen Bottichen vergoren werden, sind da kantiger. Aber alles zu seinem Anlass.

Serviert wird das Bier außer beim Pflanzen beim geplanten Jubiläumskommers und beim Schützenfest, zünftig aus dem Fass. Wer die Jubiläumssaison privat noch ein bisschen verlängern möchte, kommt womöglich mit Jubiläumsflaschen zum Zuge.

Darauf stoßen Major und Brauerei-Chef an

Endgültig entschieden ist das noch nicht, denn damit sich der Aufwand lohnt, müssten schon 80 Hektoliter maschinell abgefüllt werden. Schulz-Hausbrandt rechnet genau nach: „Das wären 1010 Kisten mit Longneck-Flaschen zu 0,33 Liter.“ Ziebart ist überzeugt, die Nachfrage sei da: „Schon jetzt fragen immer mehr Leute danach.“ Ein Etikett mit USK-Logo wäre dann Ehrensache, „das würde gut passen“.

Das USK ist jedenfalls überaus zufrieden, mit der Wittinger Brauerei einen regionalen Partner aus dem Landkreis gefunden zu haben. „Toll, was aus dem Versprechen geworden ist“, freut sich Major Ziebart. Nämlich mehr als ein Bier – echte Freundschaft. Beim Schützenfest werden beide darauf anstoßen.

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