Gifhorn. Nächstes Jahr holt sich die Verkehrsgesellschaft VLG die ersten Hybride. Doch auch die vier neuen Mercedes-Busse haben einiges zu bieten.

Vier schicke neue Mercedes-Busse verjüngen die 70 Fahrzeuge umfassende Flotte der Gifhorner Verkehrsgesellschaft VLG. Eine Million Euro hat die kreiseigene Firma investiert. Es sind die letzten Dieselmodelle, die über die Straßen des Landkreises fahren.

Doch die 40-Sitzer, die 33 Liter Treibstoff pro 100 Kilometer schlucken, haben noch 15 Jahre vor sich. Ihre Vorgänger hat die VLG mit jeweils mehr als einer Million Kilometern auf dem Tacho für ein Taschengeld an professionelle Bushändler verkauft. Die verwerten sie für Ersatzteile oder exportieren die Fahrzeuge nach Afrika.

Saubere Luft am Auspuff und in den Bussen

Die neuen Diesel sind aber keineswegs unmodern, betont VLG-Chef Stephan Heidenreich. Die Ad-Blue-Motoren erfüllen die schärfsten Schadstoff-Limits. Und auch im Fahrgastraum ist die Luft supersauber. „Fast keimfrei“, wie sich Landrat Tobias Heilmann freut. Serienmäßig bringen die Wagen Klimaanlagen mit Luftfilter mit. Die VLG rüstet ihrerseits wie bei allen Bussen UV-Virenfilter nach.

Die gut zugänglichen Niederflurbusse haben stufenlos zugängliche Sitze und die mittlerweile zum Standard zählenden Infobildschirme für Fahrgäste. Zufrieden ist Heidenreich auch mit dem neuen Sitzbezug, dessen Design nicht mehr so schrill ist wie in den vergangenen zehn Jahren.

Mit den neuen Bussen sinkt das Durchschnittsalter des Fuhrparks auf sieben Jahre. Das entspricht dem Ziel des für den Nahverkehr zuständigen Regionalverbands.

Elektro? Gerne, aber es muss passen

Ab 2024 mustert die VLG erste Diesel aus, holt dafür dieselelektrische Hybride. Die sind sparsamer und die Mechaniker können sich mit der neuen Technik anfreunden. Heidenreich spricht von einem fließenden Übergang. Landrat Heilmann sagt: „Wenn die Mobilitätswende klappen soll, muss die Technik passen.“

Der Aufsichtsrat der VLG lässt sich bereits von den Experten der großen Anbieter über Elektrobusse informieren. Im Flächenkreis Gifhorn ist das ein Reichweiten- und Ladethema. Aber auch die Werkstätten mit Wartungsgruben müssten angepasst werden. E-Busse haben die Motoren oben auf dem Dach statt vor der Achse.

VLG sucht nach Fahrern in Serbien und Spanien

Die zweite Dauerbaustelle der VLG neben der Antriebstechnik ist ebenfalls ein Langzeitthema: Immer genügend Fahrer. Die Anwerbeaktion serbischer Fahrer war ein Erfolg. 11 von 13 Kräften steuern bis heute ihre Busse durch den Kreis. Heidenreich: „Die wollen fahren, fahren, fahren.“ Der Geschäftsführer würde gerne noch einmal zehn Fahrer qualifizieren. Aber: „Andere Städte machen das jetzt auch.“ Außer in Serbien tue man sich mit Hilfe von Agenturen zurzeit auch in Spanien um.

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