Gifhorn. Hier macht der Landkreis die Straßen zeitweilig für den Verkehr dicht. Doch inzwischen haben die Amphibien ein weiteres bedrohliches Problem.

Die Kröten sind aufgewacht, die Amphibienwanderung zu den Laichgewässern beginnt. Doch auf dem Weg dorthin schweben die Tiere in höchster Lebensgefahr. Auf den Straßen sterben 90 Prozent der Kröten, Frösche und Molche, sobald nur ein Auto pro Minute durchfährt.

Freie Bahn für Gifhorns Kröten

Krötenzäune sind eine Option, wo die Laichpfade sich konzentrieren. Erste Zäune stehen schon. Ehrenamtliche Helferinnen, Mitglieder des Naturschutzbunds und Beschäftigte der Straßenmeistereien und der Naturschutzbehörde des Kreises arbeiten dafür eng zusammen und tragen die eingesammelten Tiere über die Fahrbahnen.

Auf längeren Strecken helfen den wichtigsten heimischen Arten Erdkröte, Moorfrosch, Grasfrosch und Bergmolch sowie der seltenen Knoblauchkröte nur Straßensperrungen. Das ging diese Woche schon los, berichtete Umwelt-Dezernentin Ute Spieler von der Kreisverwaltung.

Zunehmende Trockenheit gefährdet die Laichgewässer

Doch selbst das ist nur die halbe Miete für die Amphibien. Die Zählungen beim Einsammeln ergeben „zahlenmäßige Schwankungen“, letztlich deutliche Rückgänge. Die Trockenheit der vergangenen Jahre macht den von Feuchtigkeit abhängigen Tieren zu schaffen.

Folgende Strecken im Landkreis werden bei absehbaren Wanderaktivitäten der Amphibien in feuchtwarmen Nächten zwischen 18 und 6 Uhr gesperrt:

  • Kreisstraße 112 Ortsumgehung Weyhausen von Dienstag, 21. März, bis Donnerstag, 23. März.
  • Kreisstraße 28 in Höhe der Kläranlage Weyhausen bis zur Kreisstraße 114.
  • Fallerslebener Straße in Weyhausen.
  • Kreisstraße 82 zwischen Winkel und Ribbesbüttel von Montag, 20. März, bis Donnerstag, 23. März.

Die Naturschutzexperten des Landkreises, Martin Zenk und Andreas Klopp, stehen für Fragen zur Verfügung unter Ruf (05371) 82753 und 82665. Sie wissen: Die für Amphibien wichtigen Feuchtgebiete sind selten geworden. Amphibien verbringen die meiste Zeit ihres Lebens an Land und suchen ihre Laichgewässer nur im zeitigen Frühjahr auf. Dazu legen sie oft Entfernungen von mehreren Kilometern zurück, da sie bevorzugt zu den eigenen Geburtsgewässern zurückkehren. Die Tiere sind allerdings langsam unterwegs. So brauche eine Erdkröte locker 20 Minuten, um sich über eine sieben Meter breite Straße zu schleppen. Jedes vorbeifahrende Auto bedeutet für diese Tiere Lebensgefahr.

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