Knesebeck. Am Butting-Stammsitz steigt der Anteil erneuerbarer Energien an der Produktion. Der Familien-Konzern denkt schon weiter.

Der Knesebecker Edelstahl-Spezialist Butting stellt seine Energieversorgung schrittweise auf erneuerbare Quellen um. Eine Photovoltaikanlage gegenüber des Werksgeländes am Stammsitz versorgt die Stahlrohr-Fertigung mit grünem Strom.

Die Solarzellen befinden sich auf dem Dach von Gewächshäusern auf dem Gelände einer ehemaligen Schafweide. In den teiloffenen Gewächshäusern haben laut Butting-Sprecherin Andrea Kiel bereits erste Versuchspflanzungen stattgefunden. Die Vorbereitungen des Projekts Sunfarming gehen auf die Zielgerade.

Dafür nutzt Butting den eigenen Sonnenstrom

Der Solarstrom fließe bereits seit einigen Monaten. „Damit kommt das Familienunternehmen seinem Ziel wieder einen Schritt näher, Kohlendioxid einzusparen“, so Kiel. Die Anlage sei auf einem firmeneigenen Grundstück von einem externen Betreiber errichtet worden. Die gesamte erzeugte Strommenge diene der Eigenstromversorgung von Butting.

„Innerhalb der bisherigen Nutzungsdauer von Dezember 2021 bis Januar 2023 konnten wir mehr als 761 Megawattstunden erzeugen. Das entspricht 761.000 Kilowattstunden, während ein Privathaushalt pro Jahr durchschnittlich 4000 Kilowattstunden verbraucht“, rechnet Butting vor. „Damit haben wir mehr als 168 Tonnen CO2 eingespart.“

Weniger Treibhausgase, mehr Unabhängigkeit

Um diese Menge an Treibhausgasen auszugleichen, „dafür hätten wir bildlich gesprochen fast 16.000 Bäume pflanzen müssen“, berichtet Buttings Energiebeauftragter Ralf Köllner. Sebastian Ballendat, Geschäftsführer des Butting-Einkaufs, denkt schon weiter: „Derzeit laufen die Planungen für weitere Anlagen in Knesebeck.“

Der Sonnenstrom ergänzt ein 2021 in Knesebeck in Betrieb genommenes Blockheizkraftwerk. Die gasbetriebene Anlage erreicht dank Kraft-Wärme-Kopplung einen Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent. Der Gasmotor mit 0,5 Megawatt Leistung nutzt die Abwärme aus der Stromerzeugung für die Prozesswärme in der neuen Rohrbeize. Butting habe die Energiekosten an dieser Stelle fast halbiert, so der Energiebeauftragte Köllner. Zudem sei Butting unabhängiger von Stromversorgern: „Der Strom wird selbst erzeugt, wodurch wir Stromspitzen entgegenwirken und Maschinenabschaltungen vermeiden können.“

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