Isenbüttel. André Könnicke macht aus der Ex-Gaststätte Evers einen Restaurant-Kneipen-Mix mit Live-Bands. Speisen und Getränke sind außergewöhnlich.

Es tut sich tierisch etwas in der Isenbütteler Gastronomie: Aus der Traditionsgaststätte Evers in der Schulstraße 1 ist nun der Braune Hirsch geworden. Der Betreiber, André Könnicke, bringt den Namen, die Speisekarte und die Musik aus Celle mit.

Das rustikale Fachwerk ist geblieben, ansonsten hat sich einiges gewandelt in Schankräumen und Saal: Das mittlerweile wieder trendige Hirschmotiv ist allgegenwärtig, luftreinigendes Moos hängt an den Wänden, ein Hirschgeweih-Leuchter über dem Tisch. Der geborene Celler hat fast alles selbst umgebaut, sagt er: Wanddurchbruch, den Tresen, die Beleuchtung, die Soundanlage. „Mein Ziel ist eine Mischung aus Kneipe und Restaurant.“

Von jetzt an soll es nämlich eine neue Atmosphäre im Haus geben: „Endlich kommt mal wieder Stimmung in die Butze“, so Könnicke. Es gibt jeden Abend Musik – nicht nur aus der Konserve, sondern oft auch live mit Bands wie The Keltics, Alde Härrn und Two At Once. „Das sind Freunde von mir aus Celle, sie kommen hierher.“ Könnicke ist selbst Musiker, liebt die 80er, 90er und auch ein bisschen die 70er.

Sechs verschiedene Biere vom Fass stehen zur Auswahl

Denn dass es im alten Braunen Hirsch nach acht Jahren auf Wunsch des Haus- und Pensionsbesitzers keine Live-Musik mehr geben durfte, hat den Chef vergangenen Herbst dazu veranlasst, sich nach einer neuen Lokation umzuschauen. „Eigentlich habe ich erst einmal nach einem Lagerraum gesucht, dann aber die Anzeige von Evers im Internet gesehen.“

Passend zur Musik gibt es auch die Getränke: Sechs verschiedene Biere vom Fass stehen zur Auswahl: Neben Bitburger auch das tschechische Budweiser, das irische Guinness, Benediktiner Weißbier, Köstritzer Schwarzbier und Theodor König Kellerbier.

Auch das Kulinarische hat Könnicke aus seinem Geburtsort mitgebracht – mal passend zur Walddeko, mal ausgefallen kreativ, was die drei Köche und drei Küchenhilfen umsetzen: „Der Renner sind die Schnitzel“, sagt er ganz klar, ob Jäger, Arrabiata oder Wiener mit Gorgonzola-Sauce. Die Spezialität des Hauses sind aber „Ochsenfetzen“: Rindfleisch, nicht so dünn wie Carpaccio, aber auch nicht so dick wie Geschnetzeltes, dazu Knoblauchtunke, Gurkensalat sowie Bratkartoffeln, Pommes oder Ofenkartoffel.

Das Rezept zu BHCC ist geheim

Bei einem Gericht gibt Könnicke allerdings den Kochlöffel nicht aus der Hand: beim „Brauner Hirsch Chicken Curry“, kurz auch BHCC, mit Sylter Brot. Warum? „Ich bin noch nicht bereit, das Rezept herauszugeben. Die pikante Sauce macht es aus.“ Beim Vitello tonnato komme seine Lebensgeschichte mit durch, nämlich die Abschweifungen in den Mittelmeerraum. Könnicke kann auch viel darüber berichten, wie er erst Flugtriebswerkmechaniker in Fassberg gelernt hat, dann Industriekaufmann in Hamburg, ins Versicherungsgeschäft gewechselt ist, dann ins Bankgeschäft, fünf Jahre in Spanien gelebt hat – aber auch mal ein paar Jahre in Calberlah – und später im Werkzeug- und Maschinenvertrieb tätig war. Aber das ist eine andere Geschichte, die am Tresen erzählt wird.

Beim Braunen Hirsch in Celle hatte er einst eigentlich nur aushelfen wollen – und wurde irgendwann zum Chef. Seit 9. Februar ist der Hirsch in Isenbüttel zu finden. „Ich bin dankbar aufgenommen worden. Wir haben hier in der Gaststätte schon bis nachts um 3 Uhr gesessen.“

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