Meinersen. In einem Zimmer der Unterkunft in Meinersen hat es am Freitagabend gebrannt. 31 Menschen wurden verletzt. Die Polizei ist sich der Ursache nun sicher.

Großeinsatz für Feuerwehren und Rettungskräfte im Kreis Gifhorn: Bei einem Feuer im Flüchtlingsheim Am Trenelsee in Meinersen sind am Freitagabend 31 Menschen verletzt worden. Durch das Feuer und den Rauch sind alle Räume so stark schadstoffbelastet, dass das Gebäude unbewohnbar ist, berichtet Carsten Schaffhauser, Mitarbeiter der Pressestelle der Kreisfeuerwehr. Nach ersten Schätzungen gehe die Polizei von einem Schaden von 150.000 Euro aus.

Sechs Bewohner erlitten Rauchgasvergiftungen

Gegen 17.30 brach das Feuer in einem Raum im Erdgeschoss der Unterkunft, in der geflüchtete Menschen aus der Ukraine und Asylsuchende wohnen, aus. „Bei unserem Eintreffen hatte der Sicherheitsdienst bereits alle 51 Bewohner aus dem Gebäude evakuiert“, so Sven J. Mayer, Samtgemeindebrandmeister und Einsatzleiter. Sechs Bewohner mussten mit dem Verdacht auf Rauchgasvergiftungen in die Krankenhäuser nach Gifhorn, Wittingen, Celle und in die Medizinische Hochschule nach Hannover gebracht werden.

25 weitere Bewohner waren leicht verletzt, sie wurden vor Ort behandelt. Es waren mehr als 30 Rettungskräfte unter der Leitung von Fabian Streilein im Einsatz. Dazu gehörten vier Rettungswagen, drei Notärzte sowie aus dem ehrenamtlichen Bereich acht Krankentransportwagen, ein Einsatzleitwagen, ein Gerätewagen Technik und ein Kommandowagen. Von der Feuerwehr wurden Wärmezelte aufgebaut, Bewohner und Einsatzkräfte wurden verpflegt. Vom Landkreis Gifhorn als Betreiber des Hauses war der Erste Kreisrat Thomas Walter mit einem neunköpfigen Krisenstab vor Ort.

Die Feuerwehren aus Meinersen, Leiferde, Ahnsen, Ohof, Seershausen und Päse hatten den Brand rasch unter Kontrolle. „Durch den sofortigen Angriff von außen durch ein Fenster an der Giebelseite konnten wir die Ausbreitung der Flammen auf den Flur und damit auf weitere Räume des Gebäudes verhindern“, erläuterte Mayer. Unter schwerem Atemschutz gingen im Anschluss mehrere Trupps in das Gebäude vor, um mit der Wärmebildkamera Glutnester zu suchen und abzulöschen. „Der Rauch ist durch das ganze Gebäude gezogen und hat alle Räume unbewohnbar gemacht“, so Mayer. 46 der 51 Bewohner wurden noch am Abend in anderen Unterkünfte gebracht – auf den Clausmoorhof bei Gifhorn und in das Flüchtlingscamp in Ehra-Lessien.

„Dieses Feuer war natürlich ein großer Schreck für die Bewohner. Hier haben alle Organisationen hervorragend Hand in Hand gearbeitet, um allen Bewohnern zügig zu helfen“, so der Erste Kreisrat. Walter dankte den beteiligten Einsatzkräften und den Beschäftigten des Landkreises Gifhorn für ihren tatkräftigen Einsatz.

Brand in Meinersen: Technischer Defekt war Ursache

Die Polizei nahm noch am Abend die Ermittlungen auf und beschlagnahmte das Gebäude. Danach gäbe es keinerlei Hinweise auf Fremdverschulden, es werde von einem technischen Defekt ausgegangen. Am Mittwoch teilte die Gifhorner Polizei mit: Der Verdacht bestätigte sich – ein technischer Defekt war Ursache des Brandes. „Ein fahrlässiges oder vorsätzliches Verschulden ist ausgeschlossen.“

Am Samstagvormittag war an der Flüchtlingsunterkunft nur noch ein Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes vor Ort, um das Betreten des Gebäudes durch Unbefugte zu verhindern. Die zerstörten Fenster waren mit Spanplatten verkleidet, Ruß an der Fassade zeugte vom Geschehen am Vorabend.

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