Wolfsburg. Er soll die Kripo-Chefin gestalkt haben. Strafbar hat er sich aber nicht gemacht.

Die Nachricht kam Ende Juli wie aus heiterem Himmel: Von einem Tag zum anderen hat das Innenministerium Wolfsburgs langjährigen Polizeichef Hans-Ulrich Podehl abberufen.

Dem 60-Jährigen wird vorgeworfen, seine Kripo-Chefin Imke Krysta (35) zu stalken. So hatte Krysta sich gegenüber dem Braunschweiger Polizeipräsidenten Michael Pientka geäußert. Dieser leitete aber kein Verfahren ein. Der Fall kam erst ins Rollen, als eine Polizeidirektorin aus Hannover Dienstaufsichtsbeschwerde beim Innenministerium einreichte und Strafanzeige erstattete. Pientka entschuldigte sich im August bei Krysta – und rückte Podehl in die Täterrolle.

Ende September stellte die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen ein – Podehl habe sich strafrechtlich nichts zuschulden lassen kommen. Kurz danach wurde eine weitere Strafanzeige gegen ihn wegen Vorteilsnahme erstattet. Er soll angeblich vor Jahren im Dienst einer anderen Person einen unberechtigten Vorteil in Aussicht gestellt haben. Die Beweislage soll jedoch dünn sein. Bei der Anzeigenerstatterin im neuen Verfahren soll es sich angeblich um eine Arbeitskollegin der Polizeidirektorin handeln, die die erste Strafanzeige gegen Podehl erstattet hatte.

Krysta ist in ihrer Funktion als Kripo-Chefin nach Wolfsburg zurückgekehrt. Podehl ist weiter krankgeschrieben.klr/ras