„Ihr E-Mail lautet zwar hella.betram@online.de aber ich hatte hella.bertram@t-online.de eingegeben. Die falsche Hella Betram war tot.“

Als ich nach Braunschweig kam, fand ich es merkwürdig, dass man hierzulande Urlaub unmittelbar mit einer Reise verbindet. Bis dahin bedeutete Urlaub für mich Entschleunigung des Alltags. Meine Eltern verbrachten ihren Urlaub zu Hause. Es war die Zeit entspannt aufzustehen, zu frühstücken, aufzuräumen oder Freunde und Verwandte zu besuchen. Je länger ich mich aber in Deutschland aufhielt, desto besser verstand ich meine deutschen Mitbürger. Zuhause sein in Braunschweig beziehungsweise in Deutschland bedeutet jeden Tag mit Rechnungen oder Behördenpost konfrontiert zu sein. Ruhe findet man kaum in seinen vier Wänden.

Um also dem gewöhnlichen belasteten Alltag zu entfliehen, fing ich auch an wegzufahren. Das Reiseziel musste mindestens zwei Stunden von Braunschweig entfernt sein. Irgendwo, wo ich wegen eines Anrufs nicht das Gefühl bekomme, spontan nach Hause fahren zu müssen. Aus diesem Grund fuhr ich vor einigen Jahren nach Büsum. Am Abend saß ich auf der Terrasse eines Restaurants und beobachtete die Schiffe, die in mir Fernweh hervorriefen. Aus meinen Gedanken entriss mich ein Hund am Nachbartisch, der plötzlich aufgestanden war und zu mir kommen wollte. Sein Frauchen, das ebenfalls allein am Tisch saß, zog den Hund mit der Leine zu sich zurück und entschuldigte sich. „Lassen sie ihn. Ich mag auch Hunde“, sagte ich.