Neben den Parks liebe ich es, selbst die Wege in der Natur mit der Suche nach Spuren der braunschweigischen Geschichte zu verbinden.

Als ich vor kurzem von einem Spaziergang „Rund um die Bertramstraße“ berichtete, hatte ich zahlreiche Reaktionen erhalten. Dabei wurde auch vorgeschlagen, weitere Spaziergänge für die Ferienzeit aufzuzeichnen, denn gerade ältere Menschen könnten doch kaum noch die beliebten Entdeckertouren mit dem Fahrrad unternehmen. Neben den Parks und entlang von Oker, Wabe, Mittelriede oder Schunter liebe ich es, selbst die Wege in der Natur mit der Suche nach Spuren der braunschweigischen Geschichte zu verbinden. Dazu bieten insbesondere die historischen Friedhöfe unserer Stadt wunderbare Gelegenheiten. So habe ich auch meinen Bertramstraßen-Rundgang mit dem ehemaligen katholischen Friedhof an der Hochstraße sowie dem Magni- und Domfriedhof hinter der Stadthalle verbunden. Auf den historischen Friedhöfen überhaupt bieten sich vielfältige Gelegenheiten „Geschichte zu entdecken“ und sich über Grabstätten und Personen zu informieren.

Die Friedhöfe sind zwar Orte der Stille und des Gedenkens, aber ebenso wichtige Stätten historischen Erinnerns. In den Gestaltungen der Grabmäler zeigen sich Kunst- und Architekturverständnis der einzelnen Epochen (zum Beispiel das von Oden reich barock gestaltete Denkmal auf dem Domfriedhof). Es lassen sich symbolische Zeichen wie umgestürzte Fackeln für das verlöschende (Lebens-)licht oder Schmetterlinge für die vom Körper befreite Seele als Hinweise auf religiöse Vorstellungen ebenso entdecken, wie in den Begegnungen mit den Verstorbenen Erinnerungen an Persönlichkeiten der braunschweigischen Geschichte finden.