Das großzügig konzipierte Haus, entstanden 1934/35, hieß einst „Reichsjägerhof“ und gehörte Hermann Göring.

Durch das Juni-Grün der Buchhorst leuchtet – frisch gestrichen – restauriertes Fachwerk: die Holzbalken braun, die Türen grün, das Mauerwerk weiß. Das hohe, rote Ziegeldach mit seinen spitzen Giebeln und Erkern, auch der Torbogen, der durch das Haupthaus hindurch in den Innenhof führt, verleihen dem Anwesen einen fast herrschaftlichen Charakter. Einige Jahre lang stand dieser Gebäudekomplex leer, ehe ihn 2014 die Evangelische Stiftung Neuerkerode erwarb. Sie will dort künftig Kinder betreuen.

Nach Süden hin gibt dieser u-förmig angelegte Gebäudekomplex den Blick frei auf eine uralte Eiche und die seltenen Bäume in der Parklandschaft des „Arboretums“. An einer Stelle des Fachwerks ist in verwittertem Gold eine Inschrift entzifferbar: „Deutsch Waidwerk alle Wege.“ Aha, mag der Spaziergänger denken: Daher der heutige Name „Jägerhof“. Aber das wäre nur der halbe Hinweis auf die Geschichte dieses Ortes. Das großzügig konzipierte Haus, entstanden 1934/35, hieß einst „Reichsjägerhof“ und gehörte Hermann Göring, dem nach Adolf Hitler zeitweise mächtigsten Mann im Nazi-Reich. Chef der Luftwaffe, Ministerpräsident Preußens, Reichsjägermeister.