Die Geschichte hat mich so überrascht, dass ich denke, dass wir in Europa manchmal mehr Afrikaner sind als die Afrikaner selbst in Afrika.

Mitten in Cotonou befindet sich ein Komplex, bestehend aus einem Konferenzzentrum, einem Hotel und einem Restaurant, der der katholischen Kirche Benins gehört. Ich hatte in der Nähe einen Freund besucht und nachdem ich ihn verlassen hatte, beschloss ich, dort zu essen. Als ich ankam, war der Parkplatz voll. Ich erfuhr, dass wegen der bevorstehenden Präsidentschaftswahlen ein Parteitag stattfand. Es war ein schöner Tag, die Sonne schien zwar, aber ein frischer Wind wehte vom Atlantik und brachte Kühlung, sehr zum Wohl des Urlaubers aus Deutschland.

Nachdem ich wegen der Corona-Pandemie meine Hände mit Desinfektionsmittel eingerieben hatte, führte mich ein Kellner zu einem Tisch. Kaum hatte ich mich hingesetzt, fiel mir das Motiv der Tischdecke ins Auge. Überrascht schaute ich genauer hin. Ein ähnliches Motiv hatte ein Verein in Hondelage, einem Stadtteil von Braunschweig, im Februar 2019 für ein Karnevalsplakat verwendet. Daraufhin entbrannte eine Diskussion darüber, dass das Bild grenzwertig und verletzend für die Afrikaner sei. Einige Bewohner von Hondelage machten mich darauf aufmerksam und baten mich um meine Meinung. Auch ich fand das Plakat beleidigend für die Afrikaner und schrieb prompt eine Kolumne darüber.