Laut Statistischem Bundesamt machen immer mehr Mütter diesen Spagat.

In der Regel braucht mein Dreijähriger drei Mal so lange für die Mahlzeiten wie der Rest der Familie. Alle warten, er schäkert und genießt. Einerseits schön, andererseits äußerst enervierend, insbesondere am Morgen, wenn unser Arbeits- und Familienmodell unter dem Brennglas der Zeit steht. Mit flexiblen Arbeitszeiten ziehe ich auch anlässlich des gestrigen inoffiziellen Tags der berufstätigen Eltern den Hut vor allen Eltern, die Punkt 8 Uhr am Arbeitsplatz sitzen müssen. Laut Statistischem Bundesamt machen immer mehr Mütter diesen Spagat. Demnach ist von 2009 bis 2019 der Anteil der berufstätigen Mütter von Kindern unter drei Jahren von 44,3 auf 56,2 Prozent gestiegen. Auch bei den Vätern stieg der Wert, wenn auch geringfügiger von 88,9 auf 91,7 – aber auf deutlich höherem Niveau. Hinzu kommt, dass Mütter zwar früher in den Beruf zurückkehren, Väter dafür jedoch nicht zu Hause bleiben. Mehr als drei Monate Elternzeit werde meist nicht genommen. Familienarbeit ist vielfach immer noch Frauenarbeit. Das wurde auch in der Corona-Krise deutlich. Da schlossen vor allem Mütter die klaffende Betreuungslücke. Es gibt doch auch den Männerspagat!

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