Martin Korte schreibt über das subjektive Erleben der Zeit.

Braunschweiger Supermärkte sind ein guter Ort, um über unser Verhältnis zur Zeit nachzudenken. An der Kasse stehend – in einer längeren, Abstand haltenden Schlange –, konnte ich so beobachten, wie ein Mann die Reihen abschritt und lange überlegte, welche wohl die schnellste sei. Ohne zu merken, dass diese Suche nach Zeitersparnis länger dauerte als die längste Schlange an Wartezeit bedeutet hätte. So richtig schmunzeln musste ich dann, als er an der Kasse ankam und vor ihm ein Junge in kleinen Münzen bezahlen wollte, was irgendwie nicht aufzugehen schien….

Aber wie steht es um unsere Zeitwahrnehmung? Gibt es jetzt mehr Zeit als früher, sind wir entspannter? Oder ist Zeit noch knapper geworden in diesen Corona-Krisentagen? Hat sich gar unser Verhältnis zur Gegenwart verändert, leben wir in einem bewussteren „Jetzt“ ob realer Gefahren für Leib und Leben?