Vielleicht gehe ich auch deshalb gern in Klamottenläden, da gibt es so viel anzufassen!

Keine Angst, diese Kolumne wird sich (fast) nicht mit dem allenthalben diskutierten C-Thema befassen. Nein, heute geht’s mir ums Anfassen. Nicht, was Sie denken – oder doch?

Ich fange mal so an. Wenn ich spazieren gehe, streife ich unwillkürlich mit der Hand an den Blättern von Büschen am Wegesrand entlang, berühre Grashalme, ertaste Baumrinden und fasse Steinmauern an. Ich erfühle die Strukturen, das Material, die Textur der Dinge. Als wollten meine Hände ein Lexikon von Oberflächen und unterschiedlichen Stoffen erstellen. Ich bin mir sicher, dass ich die meisten meiner T-Shirts und Pullover mit geschlossenen Augen ertasten könnte. Praktisch wird dieses auf den ersten Blick nutzlose Talent in dem Moment, wenn ich die 37 schwarzen Einzelsocken von der Wäscheleine pflücke, um sie zu Paaren zusammenzuführen. Die Strumpfbündchen, die Hacke, das Gewebe, Muster und Baumwolle oder Polyester, alles hat seine eigene Haptik.