Anders Kampmanns Version: Die Figur wurde als Waage gestaltet – ohne Augenbinde sowie Richtschwert symbolisiert sie das Amt als das eines Schlichters.

Einst als künstlerische Außengestaltung des Neubaus der Generalstaatsanwaltschaft geschaffen, befand sich die Skulptur der „Justitia“, kaum sichtbar in großer Höhe an der Westfassade. Im Zuge der Diskussionen um die Erinnerung an den ehemaligen Generalstaatsanwalt Dr. Fritz Bauer wurde sie gut sichtbar in Richtung Domplatz nach unten versetzt. Die Skulptur ist ein Werk des Braunschweiger Bildhauers Bodo Kampmann.

Auf den ersten Blick fällt an dieser 3 Meter hohen, aus 1,5 Millimeter Kupferblech getriebenen Figur, dass die klassischen Attribute wie Waage, Schwert und Augenbinde fehlen. Diese Symbole sind seit der Antike teilweise als Attribute der klassischen Justitia, der Personifikation der Gerechtigkeit, überliefert. Seit dem Mittelalter sollen diese Attribute verdeutlichen, dass Recht unparteiisch, ohne Ansehen der Person (Augenbinde), abgewogen in der Sache (Waage) und mit der notwendigen Härte (Richterschwert) gesprochen und durchgesetzt wird. So dargestellt finden wir eine Justitia zum Beispiel als Krönungsfigur am Giebel des Gewandhauses.