Als Fußgänger glaube ich ja, dass Bedarfsampeln nur meiner Beruhigung dienen.

Ich wechsele meine Ansichten ständig. Heute so, morgen so. Je nachdem. Je nachdem, ob ich am Steuer meines Autos sitze, auf dem Fahrrad unterwegs bin oder zu Fuß gehe. Quasi eine dreifach gespaltene Persönlichkeit. Sitze ich hinterm Steuer, dann kriechen die meisten Fußgänger in meinen Augen aufreizend langsam über den Zebrastreifen. Bin ich Fußgängerin, muss ich mich empören, dass gefühlt nur jedes vierte Auto am Überweg hält. Radele ich durch Braunschweig, gilt meine ganze Verachtung Autofahrern, die beim Linksabbiegen rücksichtlos drauflosfahren, und Fußgängern, die weder nach rechts noch nach links schauen, wenn sie über die Straße gehen. Aber egal, ob ich mit dem Auto, dem Rad oder zu Fuß unterwegs bin: Die Braunschweiger Ampelschaltungen finden alle drei meiner Verkehrs-Egos nervig. Als Fußgänger glaube ich ja ohnehin, dass Bedarfsampeln nur meiner Beruhigung dienen. Ob ich aufs Knöpfchen drücke oder nicht, ist der Schaltung völlig wurscht.