Ich verließ beide Familien mit der Erkenntnis, dass diese Kinder Liebe und Geborgenheit gefunden haben.

In einem Supermarkt beobachtete ich, wie ein Kind sich mit zwei Männern unterhielt. Ich hörte, wie er den einen mit „Papa“ und den anderen mit „Papi“ ansprach. Das Kind wollte unbedingt eine Packung Süßigkeiten in den Einkaufswagen werfen. Einer der Männer verbot ihm das. Daraufhin erfolgte großes Protestgeschrei. Aus ihrem Gespräch entnahm ich, dass sie eine Familie waren.

Seit ich in Deutschland lebe, und nachdem die gleichgeschlechtliche Ehe erlaubt wurde, hat es mich interessiert, zu erfahren, wie eine solche Familie funktioniert. Nicht aus der Sicht der Erwachsenen, sondern aus der der Kinder. Nun hatte ich die Chance, solch eine Familie kennenzulernen und profitierte davon. „Eigentlich hat Papi Recht“, sagte ich zu dem Kind, „wenn du zu viel Zucker isst, werden dir die Zähne wehtun.“ Es schwieg und schaute mich an. Ich grüßte die beiden Männer und widmete weiterhin dem Kind meine Aufmerksamkeit. Ich fragte es nach seinem Namen, nach seinem Alter, und ich sagte ihm, dass ich aus Afrika komme. Seine Laune verbesserte sich. Danach wandte ich mich an die Männer und sagte, dass ich mich gerne mit ihnen unterhalten würde.