Sitzbänke sind in Braunschweig etwas ungleich verteilt.

Abends blendet sie etwas die Autofahrer auf der Stobenstraße. Tagsüber aber kommt sie mir trostlos vor, wie zusammengesackt nach nächtlichem Erglühen: diese einsame Anordnung von Sitzreihen auf dem Ägidienplatz, die eine Anwohnerin an eine Maßnahme zur Terrorabwehr erinnert. Auch bestem Sommerwetter scheint es nicht ganz gelungen zu sein, diese neue Plaza zu beleben wie einst im Mittelalter. Vielleicht, weil die Braunschweiger heute eher im Schloss und anderswo shoppen.

Und da ist es nun schade, dass die Stadt auf einem Platz so viele ungenutzte Sitzplätze bietet, die anderswo dringend gebraucht werden. Das ist schlecht aufgeteilt, finde ich. Man bedenke, wie beliebt die wenigen Bänke in der Fußgängerzone für eine kurze Pause sind – zum Beispiel bei älteren Menschen, schwer taschenbeladenen Einkäufern oder wartenden Männern. Apropos Männer: Im Urlaub habe ich eine Bank entdeckt mit der Aufschrift: „Herrensitz. Wir dürfen draußen bleiben.“ Daneben ein Hunde-Trinknapf. Das entspannt doch gleich alle Beteiligten.