Braunschweig. Dann kommt weniger Wasser aus den Harzer Talsperren. Stattdessen wird Grundwasser aus dem Kreis Wolfenbüttel eingespeist.

Wenn alles läuft wie geplant, dann fließt aus den meisten Wasserhähnen in Braunschweig im Februar ein neuer Wassermix. Bislang kommt das Trinkwasser zu 98,5 Prozent aus dem Harz – aus der Eckertalsperre und der Granetalsperre. Die restlichen 1,5 Prozent werden im Wasserwerk am Bienroder Weg aus Grundwasser gewonnen. Künftig sinkt der Anteil des Harzwassers auf rund zwei Drittel der insgesamt benötigten Menge. Ein Drittel wird dann durch Grundwasser aus dem Wasserwerk in Börßum im Landkreis Wolfenbüttel ersetzt.

Wie BS Energy ankündigt, soll Ende Januar der Anschluss an die neu gebaute Wassertransportleitung erfolgen. Die Umstellung ist demnach im Februar 2024 vorgesehen, da bis dahin voraussichtlich alle Bauarbeiten abgeschlossen sein werden, heißt es in einer Pressemitteilung.

BS Energy will sich angesichts zunehmend trockener Sommer absichern

Das Unternehmen will die Wasserversorgung mit diesem Schritt breiter und sicherer aufstellen. Auslöser dieser Entscheidung waren die trockenen Sommer in den letzten Jahren – die Talsperren hatten zeitweise nur noch sehr wenig Wasser. Die Talsperren hatten zeitweise nur noch sehr wenig Wasser, sodass hier und da sogar die Sorge aufgekommen war, die Trinkwasserversorgung könnte beeinträchtigt werden. Bislang ist es dazu noch nicht gekommen. Doch BS Energy hatte 2022 angekündigt, auf die zunehmend heißen Sommer mit wenig Regen reagieren zu müssen, und einen langfristigen Liefervertrag mit der Avacon Wasser GmbH geschlossen. In Kürze kommen also nur noch 8,4 Millionen Kubikmeter Oberflächenwasser aus den Harzer Talsperren, dafür aber 5 Millionen Kubikmeter Grundwasser aus Börßum und weiterhin ein kleiner Anteil Grundwasser vom Bienroder Weg.

Zusätzliche Wasserressourcen würden durch den neuen Liefervertrag nicht in Anspruch genommen, heißt es seitens BS Energy. „Die vereinbarten Lieferungen beruhen auf Fördermengen, die durch den reduzierten Bedarf von Industrie und Gewerbe aufgrund von geänderten Fertigungsprozessen frei werden und somit der Trinkwasserversorgung zur Verfügung stehen.“

Wasserhärte in Braunschweig erhöht sich, bleibt aber im weichen Bereich

Die durchschnittliche Wasserhärte erhöht sich laut BS Energy von 3,4 auf 7,6 Grad deutscher Härte. Es bleibe damit im weichen Bereich – neben „mittel“ und „hart“ einer von drei Härtebereichen. Bis zu einem Messwert von 8,4 gilt Wasser als weich.

BS Energy beliefert rund 217.000 Kunden in der Region Braunschweig mit Trinkwasser. Einige Bereiche am Stadtrand von Braunschweig werden vom Wasserverband Weddel-Lehre versorgt.