Braunschweig. Lesen Sie eine Geschichte, die erzählt, was für viele Menschen jetzt wirklich wichtig ist.

Seit dem geglückten Start mit Rekordbesuch am Mitwoch läuft endlich wieder der Braunschweiger Weihnachtsmarkt. Bis zum 29. Dezember herrscht dann eine ganz eigene Jahreszeit, die unsere Leserin Karin Lippelt, die gern Geschichten schreibt und verschenkt, ganz wunderbar beschrieben hat. Die Redaktion hat entschieden, sie ihren Leserinnen und Lesern nicht vorzuenthalten. Was vielen Menschen in bedrückender Zeit in den nächsten Tagen in Braunschweig in Freude bereitet, das ist darin einmal trefflich ausgedrückt.

Die Tage sind jetzt kurz, die Sonne steht tief, wenn sie es denn mal schafft, die graue Wolkendecke zu durchbrechen. In der Stadt hatte man in den letzten Tagen das Gefühl, die Dämmerung beginnt gleich nach dem Mittagessen. Umso mehr freue ich mich auf die Lichter, die für ein paar Wochen die Dunkelheit erhellen. In meiner Heimatstadt Braunschweig ist jetzt der Weihnachtsmarkt feierlich eröffnet worden.

Bevor es losgeht, fand für die Schausteller im Dom ein Gottesdienst statt. Danach hielt der Oberbürgermeister vor dem Dom eine Ansprache, und alle, die gekommen waren, warteten sehnsüchtig darauf, dass er endlich auf den roten Knopf drückt, der den gesamten Burgplatz in hellem Licht erstrahlen sowie die weihnachtliche Musik erklingen lässt.

Köstlichkeiten, Karussells und Handwerkskunst

Jetzt ist wieder Weihnachtsmarkt. Die Braunschweiger freuen sich schon seit einiger Zeit wieder auf die duftenden Köstlichkeiten, stimmungsvolle Musik, traditionelle Handwerkskunst, welche die Marktbeschicker an 133 Buden und Ständen für sie bereithalten. Die mit Tannengrün geschmückten Häuschen sprechen ihre eigene Sprache. Dann sind da noch mit Kindern vollbesetzte Karussells, Stände mit Kerzen, Holzschnitzereien, Keramik und vielem mehr.

Die traditionelle Handwerkskunst ist fester Bestandteil unseres Weihnachtsmarkts. Im Dom werden wunderschöne Krippen aus Olivenholz, hergestellt von christlichen Familien aus Bethlehem, in allen Größen angeboten.

In der Dämmerung ist ein Bummel über das holperige Kopfsteinpflaster des Weihnachtsmarktes besonders schön. Die verschiedensten Düfte nach Bratwurst, Glühwein, Puffer und Mandeln sprechen ohnehin alle Sinne an, der Duft nach Zimt und Koriander ist allgegenwärtig, doch dann kommt als Krönung täglich um 17 Uhr noch das Glockengeläut des Doms mit anschließender 5-Minuten-Andacht dazu und hüllt die Besucher in eine ganz besondere Atmosphäre ein.

Wir treffen uns auf dem Weihnachtsmarkt - was für eine schöne Tradition

An den beliebten Standplätzen im Burggraben drängeln sich die Weihnachtsmarktbesucher ebenso wie an der Pyramide, der Schwarzwaldschänke, an dem Stand für gebrannte Mandeln ist eine nicht enden wollende Schlange. Die Berufstätigen beginnen nämlich um diese Zeit mit einem Glühwein ihre „After Workparty“.

Ich gehe in der Adventszeit gern in die City, genieße die Atmosphäre, lasse mich von den Lichtern verzaubern. Besonders freue ich mich auf die schon 20 Jahre bestehende Verabredung mit meinen inzwischen früheren Kollegen und Kolleginnen, die da lautet: Jeden 1. Dienstag um 13 Uhr an der „Schwarzwaldschänke“.

Es bedarf keiner weiteren Einladung. - Nach und nach kommen sie um die Ecke, einer von Norden, der andere von Süden, aber alle sind da! Nach zwei Glühwein und kalten Füßen geht’s erst mal zum Bratwurststand, dann drehen wir eine Runde, der nächste Halt ist an der Feuerzangenbowle. Mit einem gemütlichen Beisammensein in der urigen Gaststätte „Mutter Habenicht“ lassen wir unser Treffen mit vielen guten Wünschen am späten Nachmittag ausklingen. Inzwischen nennen wir unsere Zusammenkunft schon „Veteranentreff“.

Ich liebe diesen Anblick. Er ist überwältigend

Auf dem Weg zur Straßenbahn gehe ich noch mal an meinem Lieblingspunkt vorbei und verharre dort einen Augenblick: Vor einigen Jahren wurde in Braunschweig das Schloss wieder aufgebaut. Etwas später wurde die Quadriga aufgesetzt. In der Dunkelheit erstrahlt sie, als wäre sie aus purem Gold.

Vor dem Schloss wird jedes Jahr für die Weihnachtszeit eine riesengroße Tanne mit unzähligen kleinen Lichtern aufgestellt. Ich stand nun an der Ecke vom „Alex“. Von dort hat man einen wunderbaren Rundblick: Auf der Linken eine riesige geschmückte Kastanie, dann der geschmückte Weihnachtsbaum sowie Schloss, Reiter und Quadriga, geradeaus der quirlige Bohlweg mit seinen vielen beleuchteten Bäumen, auf der rechten Seite sind Weihnachtsmarkt, Rathausturm und Dom zu sehen.

Das sollten Sie auch mal machen! Der Anblick ist überwältigend. Unsere Stadt mit ihrem urbanen Flair hat wirklich viel zu bieten.