Braunschweig. Bei den Weltspielen in Berlin holten sie Bronze. Es ist eine Erfolgsgeschichte, die viel über die Faszination des Sports aussagt.

Es ist die angemessene Ehrung in einem besonderen Rahmen für eine ganz starke sportliche Leistung: Die Gewinnerinnen und Gewinner der Bronzemedaille bei den Special Olympics World Games 2023, das Inklusive Beachvolleyball-Team der Lebenshilfe Braunschweig, trägt sich im Schloss Richmond ins Goldene Buch der Stadt Braunschweig ein.

Und Oberbürgermeister Thorsten Kornblum findet in diesem besonderen Moment gleich die richtigen Worte: „Sie sind nicht nur gute Botschafter unserer Stadt bei diesem internationalen Sportereignis in Berlin gewesen, sondern haben auch Maßstäbe für die Inklusion gesetzt.“ Gemeint war damit auch das Lebenshilfe-Partner Team des USC Braunschweig, angeführt von Trainer Frank Rogalski, der zugleich das Berufsbildungszentrum der Lebenshilfe Braunschweig leitet.

Pures Glück: Die Mannschaft mit Medaillen und Braunschweiger Löwen-Maskottchen nach der Siegerehrung in Berlin.
Pures Glück: Die Mannschaft mit Medaillen und Braunschweiger Löwen-Maskottchen nach der Siegerehrung in Berlin. © Braunschweig | Frank Rogalski/Lebenshilfe Braunschweig

Immerhin hatte Braunschweig ja auch als Host Town - als offizielle Gastgeberstadt - für das marokkanische Team bei den Weltspielen in der deutschen Hauptdstadt fungiert. Und zuvor hatten die Special Olympics Niedersachsen vom 9. bis 11. Mai in Braunschweig stattgefunden. Und nun der Riesenerfolg der einzigen Braunschweiger Mannschaft in Berlin gleich mit einem Medaillengewinn ...

Darum geht es: „Beachvolleyball ist bei Special Olympics eine Unified-Sportart: Menschen mit und ohne Beeinträchtigung bildeten gemeinsam ein Team“, berichtet Elke Franzen, Sprecherin der Lebenshilfe Braunschweig. Und auch das wird sichtbar: In diesem Team, das sich großartig steigerte und zu einer verschworenen, emotional eminent verbundenen Gemeinschaft entwickelte, herrschen phantastischer Sportsgeist und eine wunderbare Freundschaft.

Solche Momente schweißen eben zusammen, wenn sie etwa beim traditionellen Fackellauf durch Berlin dabei sind und die Flamme sogar auf die Bühne tragen. Wenn sie eine Bronzemedaille bei den Weltspielen für Deutschland holen. Ja, und auch jetzt, hier im Schloss Richmond, beim Eintrag ist Goldene Buch der Stadt, in dem sich nur die ganz Großen für immer ins Gedächtnis der Stadt eintragen dürfen.

Bei den Braunschweiger Inklusionstagen im Juni war das Team mit Trainer Frank Rogalski (links) von Sozialdezernentin Christina Rentzsch zu den Special Olympics nach Berlin verabschiedet worden.
Bei den Braunschweiger Inklusionstagen im Juni war das Team mit Trainer Frank Rogalski (links) von Sozialdezernentin Christina Rentzsch zu den Special Olympics nach Berlin verabschiedet worden. © Henning Noske | Henning Noske

Aber das ist absolut berechtigt, findet nicht nur Thorsten Kornblum. Und diese Namen stehen nun drin im Goldenen Buch: Pauline Clauß, Max Geiger, Marcel Glindemann, Kaya Schöbel, Marcel Slotta, Mareike Steffen sowie Hanna und Kathrin Pitsch als Ersatz-Team und Frank Rogalski als Trainer. Übrigens taucht da noch ein weiterer Name auf: Es ist Astrid Bodenstein, bei den Weltspielen in Berlin als Deutschland-Trainerin für des deutschen Badminton-Teams im Einsatz.

Was sie alle erlebt haben, ist auch ein Geist, wie ihn nur der Sport zu vermitteln vermag. Das drückt Frank Rogalski aus, ein Trainer als Motivator, der mitreißt. In Schloss Richmond erinnert er sich, wie er selbst als Zaungast 1972 bei den Olympischen Spielen in München für den Sport Feuer fing. Es sind Augenblicke, wie sie in gleichem Maße in diesem Jahr vom 17. bis zum 25. Juni bei den Special Olympics im Berliner Olympiastadion und drumherum zu erleben waren.

Wie hat es überhaupt begonnen mit diesem famosen Team? Lebenshilfe-Sprecherin Elke Franzen berichtet, die Idee einer eigenen Beachvolleyball-Mannschaft sei einmal beim Sommerfest des Berufsbildungsbereichs geboren worden. Und dann haben sie es gemacht.

So muss das sein. Natürlich ist das alles auch nicht möglich ohne die Unterstützung von Lebenshilfe-Geschäftsführer Florian König und Bereichsleiterin Stefanie Luthmann, die nun ebenfalls hervorgehoben werden. Tatsächlich geht‘s dabei ja nicht nur um ideele Unterstützung und gute Worte, sondern eben auch um die notwendigen Freistellungen fürs Training und letztlich den sportlichen Höhepunkt mit den Spielen in der deutschen Hauptstadt. Eine Erfolgsgeschichte!