Braunschweig. BIBS, „Letzte Generation“ und Grüne Jugend demonstrieren vorm Rathaus. Braunschweig soll ein Vorbild werden, fordern sie.

Die Braunschweiger Klimaschutzbewegung intensiviert ihren Protest und weitet ihre Aktionen jetzt auch auf das Thema Flugverkehr aus. Eine Aktion vor dem Braunschweiger Rathaus richtete sich jetzt gegen Flüge mit Privatjets vom Flughafen Braunschweig-Wolfsburg in Waggum aus.

Grüne Jugend: „Privatflüge sind das Symbol des Systems der Klimakrise“

Das Braunschweiger Bürgerinitiativen-Bündnis BIBS, die Klima-Aktivisten der „Letzten Generation“ und die Grüne Jugend Braunschweig machten am Dienstag Abend bei einer angemeldeten Kundgebung auf dem Platz der deutschen Einheit deutlich, dass sich aus ihrer Sicht Privatjetflüge vom Braunschweiger Flughafen nicht mit den Klimaschutzzielen der Stadt vertrügen. Wolle diese glaubhaft sein, müsse sie etwas dagegen unternehmen.

„Privatflüge sind das Symbol des Systems der Klimakrise“, sagte David Christner von der Grünen Jugend Braunschweig. Starts und Landungen des klimaschädlichsten Verkehrsmittels zu rein privaten Zwecken könne sich ein Gemeinwesen nicht mehr leisten, das wie Braunschweig die Notwendigkeit der Klimawende erkannt habe und auch entsprechende Förderung auf EU-Ebene beanspruche.

So sei die Pro-Kopf-Emission bei solchen Flügen um ein Vielfaches höher als bei kommerziellen Flügen und 50-fach so hoch wie bei einer Zugreise. Christner: „Wir fordern ein Verbot von Privatflügen vom Braunschweiger Flughafen.“

Städte müssten sich fragen lassen, „wie sie angesichts der massiven Verschmutzung durch Privatjets weiterhin mit dem Flughafen umgehen wollen“

Mehr noch: Auch die Subventionierung des Flughafens durch die Stadt müsse eingestellt werden, wenn dadurch Flüge mit Privatjets ermöglicht würden. Peter Rosenbaum von der BIBS erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass seitens des Rates der Stadt angestrebt werde, „die Zuschüsse für den Flughafen Braunschweig-Wolfsburg auf Null herunterzufahren“.

Von diesem Ziel dürfe nicht abgewichen werden, so Rosenbaum. Städte wie Braunschweig und Wolfsburg müssten sich angesichts der Klimakrise fragen, „wie sie angesichts der massiven Verschmutzung durch Privatjets weiterhin mit dem Flughafen umgehen wollen.“

Die Stadt Braunschweig könne in dieser Beziehung jetzt sogar zu einem glaubwürdigen Vorbild werden, sagte David Christner von der Grünen Jugend. Und es damit den Niederlanden gleichtun, wo seiner Feststellung nach ab 2025 alle Privatjetflüge vom Flughafen Amsterdam verboten werden sollten.