Braunschweig. Braunschweigs derzeit einzige große Veranstaltungshalle: Sichtbare Bauarbeiten am Dach und Veränderungen im Inneren.

In der Volkswagenhalle, durch die Schließung und anstehende Sanierung der Stadthalle derzeit Braunschweigs einzige große Veranstaltungshalle, tut sich gerade eine Menge. „Wir haben in diesem Sommer zwei Millionen Euro für jetzt anstehende notwendige Maßnahmen in die Hand genommen“, sagt Hallenchef Stephan Lemke unserer Zeitung.

Insbesondere Arbeiten im Dachbereich der Volkswagenhalle fallen auf und sorgten bereits für Anfragen an die Redaktion. Werde hier etwa bereits – wie im Eintracht-Stadion – die Anlage für Solarstrom installiert beziehungsweise vorbereitet? Oder aber: Kollidierten die Arbeiten am Dach, bei denen seltsame Öffnungen sichtbar würden, etwa mit den Plänen für die Sonnenenergie beziehungsweise machten sie unmöglich?

Auch ein neuer Videowürfel und eine neue Tonanlage werden in der Halle installiert

Auf beide Fragen antwortet Lemke mit einem klaren Nein. Hintergrund für die Arbeiten am Hallendach sind nämlich Brandschutz-Vorschriften, die eine umfängliche und aufwändige Nachrüstung der Volkswagenhalle erforderlich machen. Es handelt sich laut Lemke tatsächlich um den Einbau von leistungsstärkeren Brandgasventilatoren. Sie werden im Notfall zur Entrauchung der Halle eingesetzt.

Aber das ist nicht alles. Auch ein neuer Videowürfel wird in der Halle installiert, ebenso wie eine Sprach-Evakuierungsanlage für Durchsagen in einem möglichen Notfall. „Auch unsere Tonanlage muss komplett erneuert werden, das ist aber alles eigentlich ganz normal für eine Versammlungsstätte, die 23 Jahre lang betrieben wurde“, sagt Stephan Lemke.

Ginge es nach ihm, könnte auch die Ausrüstung des Vordaches der Volkswagenhalle (Anbau von 2006) mit einem kleinen Solarkraftwerk (60 Kilowatt) zur Deckung des Grundbedarfs der Halle bereits in Angriff genommen werden. In der von der Stadt Braunschweig vorangetriebenen Offensive für Solaranlagen auf Flachdächern ist, wie berichtet, hier die Energiegenossenschaft Braunschweiger Land am Zug.

In ihr sind Braunschweiger Stadtverwaltung, BS Energy, Banken und Wohnungsbaugesellschaften am Start, damit die Energiewende nicht an fehlendem Kapital und mangelnden Dachflächen für Solarstrom scheitert.

Das Hauptdach der Volkswagenhalle ist für Photovoltaik-Anlagen nicht geeignet, dafür aber das Vordach

Noch in diesem Jahr könnte es also auch auf dem Vordach der Volkswagenhalle mit Solarmodulen losgehen, nachdem eine wesentlich größere Anlage auf dem Dach der Nordkurve des Eintracht-Stadions (mit 260 Kilowatt) bereits installiert ist, allerdings noch nicht in Betrieb genommen wurde. Das Braunschweiger Stadion gehört wie Stadthalle und VW-Halle ebenfalls zur städtischen Stadthallen-Betriebsgesellschaft.

Das Hauptdach der Volkswagenhalle ist indes durch seine Konstruktion und Bauweise ohnehin nicht geeignet, Flächen für Solarstrom aufzunehmen. Die sogenannte Lastaufnahmefähigkeit reiche nicht aus, so Lemke, auch deshalb, weil die Produktionen der Veranstalter in der Halle selbst immer aufwändiger und somit schwerer würden.