Braunschweig. Fünf Personen griffen einen 22-Jährigen an. Sie schlugen und traten auf den am Boden liegenden Teilnehmer des Sommerloch-Festivals ein.

Auch wenn die Polizei das Sommerloch-Festival am Samstag in Braunschweig als „überwiegend friedlich“ beschreibt, ist es zu vereinzelten Übergriffen gekommen, die zum Teil queer-feindlich und homophob geprägt waren. Insgesamt wurden drei Strafverfahren wegen Körperverletzung eingeleitet.

Zunächst kam es gegen 17.25 Uhr am „Platz am Ritterbrunnen“ nach einem Streit zwischen Teilnehmenden zu einer gefährlichen Körperverletzung, bei der eine 23-Jährige eine 38-jährige Frau mit einem Schlagstock leicht verletzte. Die Polizeibeamten stellten den Schlagstock sicher und leiteten ein Strafverfahren ein.

Gegen 19 Uhr kam es am gleichen Ort zu einer weiteren Auseinandersetzung zwischen acht bis 10 Personen. Es handelte sich laut Polizei um Teilnehmende des Festivals. Auch sie gerieten miteinander in einen Streit, der in gegenseitigen Körperverletzungen durch Schläge mündete. Die Polizei beruhigte die Situation und leitete entsprechende Strafverfahren gegen die Beteiligten ein, die zum überwiegenden Teil bereits erheblich alkoholisiert waren.

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Queer-feindlicher Angriff hinterm Schloss in Braunschweig

Darüber hinaus ereignete sich gegen 18.50 Uhr auf dem Herzogin-Anna-Amalia-Platz ein offensichtlich homophober Angriff auf einen 22-Jährigen durch fünf Personen. Nach aktuellem Erkenntnisstand wurde der Anhänger der queeren Szene aufgrund seines Erscheinungsbildes von der Personengruppe angesprochen und anschließend geschlagen und getreten. Auch als der Mann am Boden lag, ließen die Beschuldigten nicht von ihm ab. Der 22-Jährige wurde verletzt und durch den Rettungsdienst vor Ort versorgt und ins Krankenhaus gebracht.

Durch Polizeikräfte, die anlässlich des Festivals am Schloss waren, konnte kurz nach der Tat in unmittelbarer Nähe ein 16-jähriger Beschuldigter aus der flüchtigen Personengruppe gestellt werden. Gegen ihn und die bislang namentlich unbekannten Täter leiteten die Polizeibeamten ein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung ein. Die Ermittlungen dauern an.

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Sexueller Übergriff beim Sommerloch-Festival

So wurden neben den Körperverletzungsdelikten auch eine sexuelle Belästigung bekannt, nachdem ein alkoholisierter 36-Jähriger einer 17-jährigen Jugendlichen an die Brust gefasst hatte. Der Mann muss sich nun in einem Strafverfahren verantworten.

Ein Strafverfahren wegen Sachbeschädigung leiteten die Polizeibeamten ein, weil eine 45-Jährige ein Transparent von Teilnehmenden des Sommerlochfestivals beschmierte. Auf diesem Transparent waren Orte homophober Übergriffe abgebildet.

Jörn Paulsen, Leiter des Polizeikommissariats Mitte erklärte im Anschluss: „Das Sommerlochfestival sowie der Christopher Street Day verliefen aus unserer Sicht zum überwiegenden Teil friedlich und in ausgelassener Feierstimmung. Dass es dennoch vereinzelt zu Anfeindungen der queeren Szene und sogar zu körperlichen Übergriffen gekommen ist, verurteilen wir und werden durch unsere Ermittlungen zur Aufklärung dieser Taten beitragen und weiterhin Hasskriminalität entschieden entgegentreten, damit sich alle Menschen in Braunschweig sicher fühlen können.“