Braunschweig. Spektakuläre Millimeterarbeit mit schwerem Gerät, Schaulustige lassen sich das nicht entgehen. So kommt die neue Okerbrücke voran.

Spektakuläre Aktion mit schwerem Gerät am Mittwoch an der Kreisstraße zwischen Stöckheim und Leiferde: Mächtige Stahlträger und Überbauten der neuen Okerbrücke schweben ein, auf der Behelfsbrücke für Fußgänger und Radfahrer haben sich etliche Schaulustige eingefunden, viele fotografieren. Ein Ereignis ...

Im Braunschweiger Süden tut sich was: Am Donnerstag, meldet die Stadt Braunschweig am Mittwoch, sollen alle entscheidenden Elemente endgültig eingehoben sein, danach können die umfänglichen Anschlussarbeiten bis hin zum Fahrbahnbelag und zum Geländer für die neue Okerbrücke beginnen.

Fertigstellung und Eröffnung sollen dann, wie geplant, noch in diesem Jahr erfolgen. Anvisiert ist Mitte Dezember. Auch der Oker-Wanderweg wird angeschlossen.

Zwei jeweils rund 60 Tonnen schwere Stahlträger des Brücken-Überbaus werden eingehoben

Zu dem, was da mit großer Sorgfalt und hochpräsise in Millimeterarbeit mit einem Mobilkran über die Oker eingehoben wird, gehören vor allem zwei jeweils rund 60 Tonnen schwere Stahlträger des Brücken-Überbaus. Anschließend werden Stahlbetonfertigteile auf den Stahlträgern verlegt, so die Stadt Braunschweig. Sie haben laut Mitteilung eine Länge von 29,50 Metern - und eine Höhe zwischen 0,55 Metern und 1,25 Metern.

Seit 2016 ist die Okerbrücke zwischen Stöckheim und Leiferde, die Fischerbrücke, bereits gesperrt. Sie befand sich in einem maroden, nicht mehr haltbaren Zustand. Im Oktober 2022 hatte der bei Anliegern nicht unumstrittene, aber von der Politik einmütig vorangetriebene Brückenersatzbau begonnen. In den vergangenen Tagen war die notwendige massive Uferbefestigung erstellt wotden.

Im Zuge der Brückenerneuerung wird die Kreisstraße auf einer Länge von rund 340 Metern neu ausgebaut. Während vor der Sperrung täglich rund 2100 Fahrzeuge die Brücke passierten, sind für das Jahr 2030 täglich rund 4100 Fahrzeuge prognostiziert. Auch Lkw sind nach der Eröffnung der neuen Brücke über die Oker zugelassen. Zweispurig rollt der Verkehr, Tempo 50 ist angesagt.

Wichtig für die Verklehrsbeziehungen im Süden der Stadt - Eröffnung soll wie geplant Mitte Dezember sein

Die Strecke gilt als wichtig für die gekappten Verkehrsbeziehungen im Süden der Stadt, auch durch in der Zwischenzeit entstandene neue Wohngebiete. Allerdings verstummen auch kritische Stimmen nicht: Sie sehen in der neuen Brücke einen Anreiz für zusätzliche Verkehre - und mithin einen Anachronismus in Zeiten der ausgerufenen Verkehrswende.

Man wird sehen, welche Frequenzen tatsächlich entstehen. Einstweilen liegen die Brückenbauarbeiten im Plan. Auch die benachbarte Brücke über den Kulkegraben sei bereits bis auf den Fahrbahnbelag und das Geländer fertig, so die Stadt am Mittwoch. Gleiches gelte für den Bau der neuen Schmutz- und Regenwasserkanäle in der Straße Fischerbrücke. Zudem seien die Kanalanlagen östlich der Okerbrücke in der Leiferdestraße verlegt.

Zu den Kosten teilt die Stadt Braunschweig am Mittwoch mit: „Die Auftragssumme umfasst rund 5,89 Millionen Euro, etwa 3 Millionen davon fördert das Land.“