Braunschweig. Das Universum Filmtheater zeigt die Dokumentation „Ithaka“. Wie Vater und Verlobte für den prominenten Whistleblower kämpfen.

Ein Vater, eine Familie, ein Kampf für Gerechtigkeit: So überschreibt der australische Dokumentarfilmer Ben Lawrence seinen Film „Ithaka“. Darin geht es um Julian Assange, den Wikileaks-Gründer, der seit Jahren in London im Gefängnis sitzt, weil er geheime Dokumente über Kriegsverbrechen des US-Militärs im Irak und in Afghanistan veröffentlicht hat. Die Dokumentation begleitet den leiblichen Vater John Shipton und Assanges Verlobte Stella Moris bei ihren unermüdlichen Versuchen, Assange aus der Haft zu befreien. Beide weisen immer wieder darauf hin, dass mit dessen juristischer Verfolgung und Inhaftierung auch die Freiheit der Presse gefährdet sei. „Er kann nicht für sich sprechen, daher müssen es Familie und Freunde tun“, sagt Vater Shipton und betont: „Wenn er untergeht, geht auch der Journalismus unter.“

Das Universum Filmtheater in der Neuen Straße zeigt „Ithaka“ am Montag, 24. Juli, im Rahmen seiner Dokumentarfilmreihe. Beginn ist um 19 Uhr. Moderiert wird der Abend von Henning Noske und Ann Claire Richter aus der Braunschweiger Lokalredaktion unserer Zeitung. Karten gibt es im Kino.

Sieben Jahre Unterschlupf in der Botschaft Ecuadors

Der Film hatte 2021 Deutschlandpremiere beim Berliner „Human Rights Film Festival“. Er rollt den Fall Assange noch einmal auf: die Veröffentlichung der geheimen Dokumente, der kurz danach der Vorwurf der Vergewaltigung in Schweden folgte. Für die gab es keine Beweise, veranlassten Assange jedoch, Zuflucht in der ecuadorianischen Botschaft in London zu suchen. Die gewährte ihm sieben Jahre Schutz, der aber mit dem Präsidentenwechsel in Ecuador ein jähes Ende fand. 2019 wurde Assange verhaftet und in ein britisches Hochsicherheitsgefängnis gebracht. An die USA ausgeliefert wird Assange derzeit nicht, da er als suizidgefährdet gilt. In den Vereinigten Staaten drohen dem Whistleblower wegen des Vorwurfs der Spionage 175 Jahre Haft, womöglich sogar die Todesstrafe.

Unterstützung bietet auch der Künstler Ai Weiwei

„Ithaka“ zeigt, wie der alte, müde Vater um die Welt zieht, um auf das Schicksal seines Sohnes aufmerksam zu machen, um Verbündete zu finden, Öffentlichkeit zu schaffen und ein Umdenken der Justiz zu erreichen. Auch Stella Moris, die Assange als dessen Anwältin kennengelernt hatte, geht offensiv für den Wikileaks-Gründer in die Medien. Zu Wort kommen auch zahlreiche andere Unterstützer wie der chinesische Künstler Ai Weiwei und der Sonderbeauftragte für Folter der Vereinten Nationen.