Braunschweig. Das muss passieren, damit der Verkehr im Süden Braunschweigs zwischen Stöckheim und Leiferde wieder rollen kann. Wie geht es weiter?

Seit 2016 ist die Okerbrücke zwischen Stöckheim und Leiferde, die Fischerbrücke, bereits gesperrt. Fast hatte man sich daran schon gewöhnt, doch jetzt geht der Brückenneubau an dieser Stelle in eine entscheidende Phase.

In den Verkehrsbeziehungen im Süden der Stadt wird sich wieder einiges ändern

Die Träger und Stahlbetonfertigteile des Überbaus der neuen Okerbrücke zwischen Stöckheim und Leiferde würden am Mittwoch und Donnerstag, 26. und 27. Juli, montiert, teilte die Stadt Braunschweig nach einer Anfrage unserer Zeitung mit. Alles bleibe im Zeitplan, und ebenfalls wie geplant könne die Brücke Mitte Dezember 2023 eröffnet werden.

Dann wird sich in den Verkehrsbeziehungen im Süden der Stadt wieder einiges ändern. Denn die neue Brücke wird trotz einer Reduzierung der ursprünglich geplanten Dimensionen immer noch größer sein, als es die alte war. Zudem ist - anders als vorher - auch Lkw-Verkehr nach der Eröffnung zugelassen.

Während vor der Sperrung täglich rund 2100 Fahrzeuge die Brücke passierten, sind für das Jahr 2030 nun täglich rund 4100 Fahrzeuge prognostiziert, 60 Lkw am Tag. Die zusätzlichen Fahrten ergeben sich auch durch die neuen Wohngebiete.

Zweispurig, Tempo 50, frei für Lkw - das werden die Koordinaten für die neue Okerbrücke sein. Trotz der Proteste von Anwohnern hatte die Politik in Bezirksrat und Rat der Stadt das Projekt durchgesetzt, zu wichtig sei diese Verkehrsverbindung für den Süden im gesamtstädtischen Interesse, hieß es.

Durch zwischenzeitliche Kostensteigerungen im Zuge der globalen Krisen stieg der Kostenrahmen von zunächst veranschlagten 4,3 Millionen Euro auf rund 6,3 Millionen Euro. Dabei werde es jetzt bleiben, so Stadt-Sprecher Rainer Keunecke am Donnerstag gegenüber unserer Zeitung.

Zwei Tage lang wird die Oker im Baustellenbereich für den Bootsverkehr gesperrt

Der im Oktober 2022 begonnene Brückenbau sei jetzt so weit fortgeschritten, dass der Überbau eingehoben werden könne. Vor Ort ist sichtbar, dass die dafür notwendige massive Uferbefestigung derzeit erstellt wird

Die zweite Brücke über den schmalen Kulkegraben (westlich der Oker auf Leiferde-Seite), so Keunecke, sei bereits bis auf den Fahrbahnbelag und das Geländer fertiggestellt, ebenso ein Kanalbau in der Straße Fischerbrücke und in der Leiferder Straße östlich der Okerbrücke.

Der Straßenbau mit den begleitenden Gehwegen zwischen den Brücken und mit den Anschlüssen zu den bestehenden Straßen habe begonnen. Im Zuge der Brückenerneuerungen wird die Kreisstraße auf einer Länge von rund 340 Metern neu ausgebaut.

Wenn am Mittwoch und Donnerstag die Träger und Stahlbetonfertigteile des Überbaus eingehoben werden, wird die Oker dort für den Boots- und Floßverkehr an beiden Tagen gesperrt. Wie bereits bei früheren Sperrungen soll vor und hinter der Baustelle eine Ein- und Ausstiegsstelle für Bootsverkehr eingerichtet werden, so die Stadt.