Braunschweig. Am längsten Tag des Jahres steigt auf dem Kohlmarkt die „Fête de la Musique“: Zuhören, tanzen, mitsingen. Egal bei welcher Musikrichtung.

Fast ist uns „Knut“ aus der schwedischen Möbelhauswerbung schon geläufiger als das Mittsommerfest – Werbung macht’s (leider) möglich. Angeblich tanzen die Schweden zum Ende der Weihnachtszeit um den Christbaum, um ihn anschließend aus der Wohnung zu verbannen. Doch Weihnachten ist lange her – und lange hin. Und jetzt soll die „Fête de la Musique“ in Braunschweig bekannter werden als „Knut“

In Braunschweig gibt es jetzt einen – nicht kommerziellen – Versuch, ein Tanz- und Musikfest zu starten, bei dem jeder kostenlos zuhören und zuschauen, auch gerne mitmachen kann: die „Fête de la Musique“ Denn eigentlich sollte uns weniger „Knut“ bekannt sein als das ebenfalls typisch schwedische Mittsommerfest – und was die Schweden können und lieben, sollten auch wir unbedingt ausprobieren. Vielleicht gefällt es uns ja...

„Fête de la Musique“: Am Mittwoch geht‘s um 16 Uhr auf dem Kohlmarkt in Braunschweig los

Das hofft jedenfalls die tanzbegeisterte Ute Koopmann, früher Volkshochschule, jetzt fidele Rentnerin, die sich die eine oder andere Veranstaltung ausdenkt und mitorganisiert. Sei es am Ringgleis oder im Herbst das Apfelfest. Nun also soll am Tag des kalendarischen Sommeranfangs, Mittwoch, 21. Juni, 16 bis 22 Uhr direkt auf dem Kohlmarkt, die Erstauflage der Veranstaltung Fête de la Musique (Fest der Musik) stattfinden. Als Träger für das Festival hat Koopmann den Verein frauenBUNT ins Boot geholt.

Ein Trägerverein ist wichtig, um die Unterstützung durch einige Stiftungen und das Kulturinstitut zu ermöglichen. Denn auch, wenn die Gruppen in der Mittsommernacht bei der „Fête de la Musique“ kostenlos auftreten: Kosten entstehen ja immer. Für potenzielle Besucher der „Fête de la Musique“ ist aber am wichtigsten: Wer Lust und Zeit hat, am längsten Tag des Jahres Musik zu hören und je nach Stimmung sogar zu tanzen, kommt einfach zur „Fête de la Musique“ auf den Kohlmarkt.

Aus Frankreich nach Braunschweig: „Fête de la Musique“ entstand 1982 als Fest der Straßenmusik

Die „Fête de la Musique“ stammt nicht aus Schweden, sondern entstand 1982 als Fest der Straßenmusik in Frankreich. Mittlerweile feiern unter diesem Namen Menschen in rund 540 Städten weltweit, davon mehr als 50 in Deutschland, dieses Mittsommerfest auf öffentlichen Plätzen.

„Das Stadtmarketing hat uns den Kohlmarkt zur Verfügung gestellt“, betont Ute Koopmann mit Blick auf die Erstauflage der „Fête de la Musique“ in Braunschweig und bedankt sich herzlich. Denn mit seinen Cafés dürfte der Platz an einem zu erwartenden sommerlichen Tag eh gut frequentiert sein.

Premiere in Brsunschweig : Ute Koopmann hofft auf regelmäßig stattfindende „Fête de la Musique“

„Die Welt tanzt – und wir sind dabei“, sagt Ute Koopmann und hofft insgeheim, dass sich aus der Premiere eine Regelmäßigkeit ergibt. Verschiedene Stile aus der ganzen Welt werden präsentiert, unter anderem der gerade äußerst beliebte Lindy Hop, den der Verein Brunswingt zwischen 17 und 18 Uhr zeigt.

„Tanzen ist pure Lebensfreude, das wird man am Mittwoch spüren“, ist sich Mirjam Eppelsheimer von Brunswingt sicher. Das gilt für „ihren“ Swing-Tanz – aber auch für alle anderen Tänze, die auf dem Kohlmarkt zu erleben sein werden.

„Fête de la Musique“ in Braunschweig: Das Programm im Überblick

Ute Koopmann freut sich auf einen „lohnenswerten Nachmittag“ und ist überzeugt: „Wer findet, dass ,Weltmusik’ ein angestaubtes Image hat, wird eines Besseren belehrt!“ Nachfolgend das Programm der ersten „Fête de la Musique“ in Braunschweig auf einen Blick:

16 Uhr: Griechische und albanische Tänze zu Live-Musik

17 Uhr: Lindy-Hop, der Verein Brunswingt tanzt zu mitreißender Swingmusik

18 Uhr: Weltmusikgruppe tubs.it mit Live-Band und Tänzen aus der Ukraine, Frankreich, England, Schweden, Israel und Deutschland

19 Uhr: Wapani – afrikanische Musik und Tanz aus Burkina Faso

20 Uhr bis 22 Uhr: DJane Soundschwester legt Weltmusik zum Tanzen auf