Braunschweig. „Päckchen für Braunschweig“: Die Beteiligung war groß, doch die Geschenke haben nicht für alle Kinder gereicht. Und: der Verein sucht eine neue Bleibe.

Die Idee ist so einfach wie genial: Alle Braunschweiger, die bedürftigen Kindern eine Weihnachtsfreude bereiten wollen, können ein Paket packen – und diese Geschenke werden von Ehrenamtlichen an die Kinder verteilt.

Seit sechs Jahren organisiert Julia Swiatkowski mit ihrem Verein „Päckchen für Braunschweig“ nach diesem Prinzip die gleichnamige Aktion: Begonnen hatte sie damit als Schülerin im Alter von 15 Jahren. Seitdem knackt sie mit ihrem Team an ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen stets neue Rekorde.

Diesmal kamen 3450 weihnachtlich verpackte Schuhkartons voller Präsente zusammen. Das ist eine ungeheure große Zahl an Päckchen – doch blieb sie erstmals hinter der vom Vorjahr zurück, als 3900 Päckchen gepackt wurden.

„Wir hätten noch mehr Kinder beschenken können“, sagt die Organisatorin

„Ich bedanke mich bei allen Sponsoren, Unterstützern und Schenkenden“, sagt Julia Swiatkowski. Allerdings sei es in diesem Jahr nicht gelungen, alle Kinder und Jugendlichen zu beschenken, die von den rund 60 Wohlfahrtsorganisationen und Vereinen gemeldet wurden, mit denen „Päckchen für Braunschweig“ kooperiert.

„Leider konnten wir den Bedarf dieses Mal nicht vollständig decken. Wir hätten noch mehr Kinder beschenken können“, so die Vereinsvorsitzende.

Hat es an der Inflation gelegen, daran, dass durch die Preissteigerungen das Geld in vielen Haushalten knapp geworden ist? Die Organisatorin zuckt die Schultern: „Da kann man nur mutmaßen.“

Gespendet worden seien gut 3150 fertige Pakete, weitere konnte das Team um Julia Swiatkowski mit Hilfe von Spenden und Sponsoren selbst bestücken.

In diesem Jahr soll das Helfer-Team wachsen

Das Team nimmt in den Wochen vor Weihnachten gespendete Kartons an, kontrolliert den Inhalt – manches muss aussortiert werden, zum Beispiel Apfelsinen, die faulen können, gebrauchte Kuscheltiere oder Gegenstände, an denen Kinder sich verletzen könnten – und gibt die Päckchen weiter an die Organisationen, über die die Kinder und Jugendlichen ihr Päckchen erhalten.

Da diesmal gut 300 Päckchen selbst bestückt wurden, mussten die Ehrenamtlichen diese Kartons auch alle selbst mit Geschenkpapier verpacken. „Eine Gruppe älterer Damen und meine Eltern waren da eine sehr große Hilfe“, sagt Julia Swiatkowski froh.

Generell sei das Helferteam diesmal etwas älter als sonst gewesen: „Viele Schüler und Auszubildenden, die in den letzten Jahren zum festen Stamm der Helfenden gehörten, hatten aus beruflichen Gründen weniger Zeit“, erklärt sie.

Zwei Vereine suchen eine gemeinsame Bleibe

Das Ziel für kommendes Jahr steht fest: „2023 müssen wir wieder genug Spenden annehmen, um den Bedarf zu decken und die Kinder beschenken zu können“, sagt Swiatkowski. Sie hat sich vorgenommen, ein etwas größeres Team an Helfern aufzubauen.

Zudem sucht der Verein eine neue Bleibe: Bislang konnten wechselnde Lagerhallen genutzt werden. „Nun suchen wir feste Räumlichkeiten, um uns nicht jedes Jahr auf neue Örtlichkeiten einstellen zu müssen“, so der Plan. Mit dem Verein Bilmati aus der Weststadt sei man auf der Suche nach einem gemeinsamen Quartier: rund 250 Quadratmeter werden benötigt, inklusive mehrerer Büroräume.

Hier gibt’s mehr Infos über „Päckchen für Braunschweig“.

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