Braunschweig. Beim Weihnachtssingen stimmten rund 2000 Menschen klassische Festtagslieder an. Die Veranstaltung im Stadion soll Schule machen.

Duft von süßem Glühwein und heißem Wachs schwebt durch die eiskalte Luft. Minus drei Grad sind es an diesem Freitagabend im Braunschweiger Eintracht-Stadion. Durch die Luft stieben unzählige kleine weiße Wölkchen. Rund 2000 Menschen sind gekommen, um gemeinsam Weihnachtslieder zu singen. Aber nicht irgendwie.

Gerd-Peter Münden, der „Klasse! Wir singen“ ebenso auf den Weg gebracht hat wie das Weihnachtssingen, das in vergangenen Jahren in Kirchen unserer Region stattfand, hat die Lieder für das erste Weihnachtssingen im Eintracht-Stadion musikalisch neu interpretiert. Da ertönt „Morgen Kinder wird’s was geben“ im Swing-Rhythmus, zu „Leise rieselt der Schnee“ hätte sich ein Walzer tanzen lassen.

Doch einige der Singenden setzten weniger auf Standard-Tänze, um sich aufzuwärmen. Junge Männer positionierten sich im Kreis und hüpften zu „Kling Glöckchen Klingelingeling“ auf und ab als wären sie auf einem Rockkonzert. Und warm ums Herz wurde einem auch beim Blick auf all diejenigen, die Lichterketten um den Hals trugen, auf den älteren Herrn mit Rentier-Geweih-Stirnreifen und das kleine Mädchen, das ein Weihnachtsbäumchen auf dem Kopf trug.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Instagram, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Im kommenden Jahr soll das Weihnachtssingen wieder im Stadion stattfinden

„Singen schafft Gemeinsamkeit“, sagte Braunschweigs Bürgermeisterin Annegret Ihbe in ihrem Grußwort. „Und mir wurde gesagt, dass Singen Stress abbauen kann und glücklich macht.“ Sie dankte Münden für die Initiative, das Weihnachtssingen ins Stadion zu bringen ebenso wie dem Sponsor Volkswagen Financial Services.

Veranstalter Paul Kunze hatte mit seinem Unternehmen Applaus Kulturproduktionen ursprünglich mehr Zuspruch erwartet. Auf 5000 Menschen war die Veranstaltung angelegt. Doch das Format, das in anderen Städten seit Jahren tausende Menschen in die Stadien bringt, müsse sich in Braunschweig erst etablieren. Zudem habe es sich als „unvernünftig erwiesen, die Spende für die Eintracht-Braunschweig-Stiftung fest im Preis zu verankern“. Zwei Euro gingen vom Verkauf der Tickets an die Stiftung. Im Preis ebenfalls enthalten waren 1,30 Euro für die freie Fahrt im öffentlichen Nahverkehr.

„Das macht die Karte 3,30 Euro teurer.“ Ein Sitzplatz kostete 15 Euro. Im kommenden Jahr soll das Weihnachtssingen wieder im Stadion stattfinden, sagte Münden. In diesem Jahr wurde es begleitet von Musikerinnen und Musikern aus Musikschulen der Region und Mitgliedern der Jugendkantorei der Domsingschule.

Lesen Sie weitere Nachrichten aus Braunschweig: