Braunschweig. Der prominente Paradiesvogel signierte in der Buchhandlung Graff sein neues Backbuch. Doch ein schönes Interview war leider nicht drin.
Dieser Mann wird geliebt. Grenzenlos. Zum Beispiel von Monika Hellemann aus Stöckheim. Die findet Ross Antony einfach wunderbar und steht schon seit einer Dreiviertelstunde in der Buchhandlung Graff in der Schlange, um sich das neue Backbuch des Stars von ihm höchstselbst signieren zu lassen. Gut Ding will Weile haben. Weil der Star sich Zeit für einen jeden nimmt. Höchst löblich: hier ein Selfie, dort eine Umarmung, ein kurzer Schnack, ein Hallo und Auf Wiedersehen! Nahbar, sehr nahbar, der Herr Antony. Keine Angst vor Corona? „Bin fünfmal geimpft“, ruft er uns zu.
Was Monika Hellemann an ihm schätzt? „Er ist einfach toll, so verrückt, so schrill“, schwärmt die 65-Jährige und lacht sich über sich selbst kaputt, wie sie da so geduldig steht mit all den anderen Fans, die den Paradiesvogel aus dem TV mal ganz nah erleben wollen.
Nee, ein Paradiesvogel sei er ja heute gerade nicht. Eher olivgraue Maus im biederen Cord-Jackett. Frau Hellemann zeigt uns ein Foto aus der VW-Halle. Im Mai stand Antony dort bei Florian Silbereisens XXL-Schlagerfest auf der Bühne. Da trug der farbenfrohe Künstler kunterbunte Federboas und einen Schwimmreifen um die Hüften.
Antony war einst unter Tausenden für das Bandprojekt Bro’Sis auserwählt worden
Ross Antony, der Tausendsassa, der Clown, der Gute-Laune-Verbreiter, der Dschungelkönig (2008), der Kinderbuchautor, Sänger, Moderator, Lebensberater. Einst unter Tausenden erwählt für das Bandprojekt Bro’Sis. Er sang den Kronprinzen Rudolf im Musical „Elisabeth“ in Stuttgart. 2007 hatte Antony seine Autobiografie „The Inside Me“ veröffentlicht und darin von Drogen, sexuellem Missbrauch, Gewalterfahrung, Liebeskummer und verlorener Lebenslust erzählt.
2013 begann er seine Karriere als Schlagersänger: Er sang von goldenen Pferden und dem „Tatort Liebe“. Im Mai 2021 erschien sein Buch „Gute Laune glänzt und glitzert: Wie man das Leben ernst und trotzdem leichtnehmen kann“.
Management wollte Ross Antony nur über das Backbuch reden lassen
Wie gern hätten wir uns mal ausführlich mit dem Mann unterhalten. Wir hätten über Mode plaudern können und das Unterhaltungsbusiness in Deutschland, über den Brexit und Leihmutterschaft für schwule Männer, über Weihnachten und Bewältigungsstrategien für Krisen am laufenden Band.
Aber das Management wollte uns mit dem 48-Jährigen nur über das neue Backbuch reden lassen. Werbung pur. Das fanden wir dann doch ziemlich unjournalistisch. Also plaudern wir stattdessen mit Ross Antonys Fans. Wie Chiara-Kim. Die ist 17 und findet Ross Antony super lustig. „Ihn jetzt hier live zu sehen, ist einfach krass. Ich freue mich sehr.“
Braunschweigerin: Er ist einfach mein Lieblingsmensch
So geht es auch Yvonne Glawe. Die 46-jährige Braunschweigerin kennt Ross Antony inzwischen persönlich. Nach seinem Dschungelcamp-Sieg hatte er in Braunschweig einen Sportmediziner aufgesucht, bei dem Yvonne damals arbeitete. Sie legte einen Verband an, man kam ins Plaudern. „Seit der Zeit stehen wir in regelmäßigem Kontakt“, erzählt sie uns. Für sie sei er inzwischen wie ein Bruder. Er höre zu, nehme Anteil. „Er hat ein riesengroßes Herz und ist einfach mein Lieblingsmensch.“
Am Ende schnappen wir bei der Signierstunde noch auf, dass Ross Antony die Kisten mit der Weihnachts-Deko schon vom Dachboden geholt hat und dass er die Fröhlichkeit von seinen Eltern geerbt habe. Das reicht zwar nicht für eine schöne Hintergrundstory, ist aber besser als nichts.
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red