Braunschweig. Die Ideen-Suche für den Umbau hat begonnen. Im Internet kann man auch Vorschläge machen

Irgendwie ist es nie gelungen, die Braunschweiger von den großen Vorzügen des Johannes-Selenka-Platzes zu überzeugen. Vor 20 Jahren wurde er umgebaut. Die Hoffnung, „mediterranes Flair“ könne sich vor der Hochschule für Bildende Künste entwickeln, erfüllte sich nicht. Nun folgt der nächste Umbau.

Es soll alles besser werden. Die Unzufriedenheit mit dem Platz am Fuße des ehemaligen Mexiko-Pavillons sorgte für den wenig schmeichelhaften Spitznamen „mexikanische Steinwüste“. Oder „Steinwiese“. ­ Eine Erinnerung daran, dass sich dort vor dem Umbau eine Rasenfläche samt Ölfass-Installation befand.

Mehr Aufenthaltsqualität wünscht sich der Bezirksrat des Westlichen Ringgebiets. Die Bedingungen für eine Boule-Fläche könnten zum Beispiel optimiert werden. Ein ruhiger Platz wird am Ende der Planung aber wohl nicht stehen. Rund 18.000 Autos sind dort auf dem Ring täglich unterwegs.

Neue Verkehrsbeziehungen sind seit der Umgestaltung auch entstanden. Am Rande des Platzes endet die Sophienstraße. Eine wichtige Fahrradstraße, die bis zum Bankplatz in der Innenstadt führt. Wer zum Westbahnhof mit seinem riesigen Jugendplatz will, dessen Weg führt ebenfalls über den Platz. Ein Radweg, der abseits der Münchenstraße in die Weststadt führt, ist außerdem zu berücksichtigen. Unzählige Fahrradreifen haben im Feinschotter des Platzes Spuren hinterlassen. Auf kürzestem Weg wird er gekreuzt. Eine Neuordnung der Wegebeziehungen werde wohl erfolgen müssen, sagt Planerin Lina Holste. Ein ganzes Team aus Planern und Helfern hatte Tische und Bänke auf dem Platz aufgestellt, um in einer ersten Runde bei Passant und Anwohner Ideen zu sammeln. Unter dem Suchbegriff „Bürgerbeteiligung Johannes-Selenka-Platz“ können per Internet noch weitere Vorschläge gemacht werden.

Was gefällt, was nicht? Was sollte geändert werden? Umbau-Pläne konnten gezeichnet werden. Gefragt wurde aber auch danach: Gibt es einen Platz, der Vorbild für den neuen Selenka-Platz sein könnte? Das Spektrum der Wünsche geht weit auseinander. Könnte gar ein Quartiersplatz entstehen? Die Baumreihen am Rande des Platzes sorgen nicht für Handlungsbedarf. Der Spitz-Ahorn dort fällt laut Baumkataster in die Kategorie „schwach geschädigt“ und ist nicht abgängig.

Die Umbau-Finanzierung fällt vergleichsweise leicht. Der Johannes-Selenka-Platz liegt im Fördergebiet Soziale Stadt. Die Umbau-Kosten verteilen sich darum auf Stadt, Land und Bund. Bezirksrat und Sanierungsbeirat haben bereits signalisiert, den Platz-Umbau unterstützen zu wollen. Erste Kostenschätzungen gehen in Richtung 150.000 Euro. Einen Zeitplan für den Umbau gebe es noch nicht, so Planerin Lina Holste. Pläne könnten eventuell bis zum Jahresende vorliegen und dann von der Politik beschlossen werden. Möglicherweise kann im nächsten Jahr umgebaut werden.

Lesen Sie auch: