Braunschweig. Nach zweijähriger Zwangspause erobern Hüpfburg, Soccer-Court und Kletterwand die Innenstadt zurück. Wie’s war, lesen Sie hier.

„Noch eine Hüpfburg, noch eine!“ Der Junge mit dem grünen Käppi kann sein Glück kaum fassen und stürzt gleich los. Doch natürlich bot die Spielmeile am Sonntag weit mehr als nur eine ganze Reihe attraktiver Hüpfburgen...

Tamina klettert am Dom auf einen Baum.
Tamina klettert am Dom auf einen Baum. © Braunschweiger Zeitung | Bernward Comes

„Jetzt erst recht“ lautete das Motto der ersten Spielmeile in Braunschweigs Innenstadt nach zweijähriger Corona-Zwangspause. Ob Altstadtmarkt, Kohlmarkt, Domplatz oder Schlossplatz: Auf allen Plätzen und in den Straßen dazwischen herrschte dichtes Gedränge. Andreas Bogner von der Jugendförderung freute sich über die idealen Wetterbedingungen und schätzt die Zahl der Besucher auf rund 15.000. Die Spielmeile wird traditionell von der Jugendförderung der Stadt und den Braunschweiger Jugendzentren organisiert.

Chillout-Zone und Graffiti vorm Schloss

Ob beim Kinderschminken oder Perlenfädeln, auf dem Wasserspielplatz, im Bällebad, beim Bobbycar-Rennen oder an der Kletterwand: überall glückliche Gesichter. Nur eines fiel auf: Auf dem Schlossplatz, wo erstmals mit der #spielmeile_youth ein Angebot speziell für Jugendliche gemacht wurde, waren deutlich mehr jüngere Kinder zu sehen als Jugendliche.

Das registrierte auch das Team vom Jugendzentrum Drachenflug, das zusammen mit der Skateacademy38 und der Spielstube Hebbelstraße eine Skate’n Bike-Area eingerichtet hatte: „Es könnten tatsächlich mehr Jugendliche sein. Das neue Angebot muss sich wohl erst rumsprechen“, hieß es unisono. Dass die Spielmeile erstmals einen eigenen Platz für Jugendliche hatte, kam jedoch gut an: Mit Graffiti, Streetball, Chillout-Zone, Bungee-Run, VR-Gaming und einem großen Soccer-Court hatten die Organisatoren aufgewartet.

Familienzentren feierten ihr zehnjähriges Jubiläum

Hannes überquert im Schaufelrad-Boot den Pool.
Hannes überquert im Schaufelrad-Boot den Pool. © Braunschweiger Zeitung | Bernward Comes

„Wegen Corona gab es für die Älteren zwei Jahre lang kaum Angebote. Die jungen Menschen haben gelitten in dieser Zeit – deshalb haben wir überlegt, wie wir sie mit unserem Angebot erreichen können“, sagt Jugendreferent Andreas Bogner. Der Wunsch sei aus den Jugendzentren heraus gekommen. Von denen gibt es in Braunschweig rund 30, und alle – sowohl die kleinen Einrichtungen auf den Dörfern als auch die großen Zentren wie Rotation, B 58 oder Drachenflug – waren auf der Spielmeile vertreten.

Auf dem Altstadtmarkt, wo die Familienzentren ihr 10-Jähriges feierten, lag der Fokus auf den Jüngeren. Die Warteschlangen waren oft sehr lang, aber Inés Lampe, Leiterin der Jugendförderung, war aufgefallen: „Die Familien stehen ganz geduldig an – sie sind offensichtlich froh, dass die Spielmeile überhaupt wieder stattfindet.“