Braunschweig. In Volkmarode könnte bereits 2024 gebaut werden. Für die Trasse nach Rautheim werden die Pläne konkreter.

Wie wird die neue Tram-Trasse in Volkmarode aussehen? Geht es nach Braunschweigs Planern, steht ein radikaler Umbau der Berliner Heerstraße bevor. Die Straße wird nicht wiederzuerkennen sein. Geschätzte Bauzeit: zwei bis drei Jahre.

BSVG und Stadtverwaltung hatten in die Stadthalle eingeladen, um nach langer Pause konkretere Pläne für die Wendeschleife in Gliesmarode und die Ortsdurchfahrt Volkmarode vorzustellen. Flott soll es nun voran gehen. Plan, so Gesamtprojektleiter Albrecht Curland: „Ab September werden wir der Politik die Pläne und eine Kostenschätzung vorlegen. Bei Zustimmung werden wohl zum Jahreswechsel das Planfeststellungsverfahren eingeleitet und ein Förderantrag gestellt.“

Die Chancen auf mehr als 80 Prozent Fördergeld ständen gut, sagt BSVG-Geschäftsführer Jörg Reincke. „Der Nutzen der Trasse überwiegt weiterhin die Kosten. Wir stehen mit Bund und Land im Austausch.“ Nicht ganz so klar ist, wie das Planfeststellungsverfahren ausgeht. In Workshops und Anwohnersprechstunden wurden zwar Bedenken und Anregungen aufgenommen. Angenommen wird darum, so Curland, „dass nach etwa 18 Monaten die Pläne für den Endausbau erarbeitet werden und dann die Ausschreibung der Arbeiten beginnen könnten“. Was aber davon abhängig ist, ob gegen das Ergebnis des Planfeststellungsverfahrens geklagt wird oder nicht. Falls nicht, könnten die Arbeiten eventuell noch im Jahr 2024 beginnen.

Erheblicher Aufwand wurde betrieben. Verkehrssimulationen gingen der Frage nach, ob sich zu den Verkehrsspitzen Straßenbahn und Autoverkehr auf der wichtigen Ein- und Ausfallstraße im Nordosten Braunschweigs vereinbaren lassen. Auf der Berliner Heerstraße sind täglich rund 16.000 Fahrzeuge unterwegs.

Wobei Ziel der Planer ist, dass die Berliner Heerstraße ihren Charakter als reine Durchgangsstraße verliert. Die zusätzliche Tramtrasse macht aber ohnehin so tiefe Eingriffe notwendig, dass der Bestandsschutz verloren geht, was Lärm betrifft. Das Schallschutzgutachten ist zwar noch nicht gänzlich fertig. Angekündigt wurden aber bereits: Rasengleis, Flüsterasphalt und Tempo 30 zwischen 22 und 6 Uhr.

Außerdem wird es erstmals öffentliches Grün auf der Berliner Heerstraße geben. Im Bereich der beiden Haltestellen sollen Bäume gepflanzt werden. Genaueres wird im Anschluss an das Planfeststellungsverfahren festgelegt. Platz dafür wird gewonnen, weil die Fahrbahnbreite, gegenwärtig elf Meter, auf knapp sieben Meter verringert wird. Breite Fußwege werden entstehen und erstmals auch Radwege.

Vorgesehen ist ferner, so BSVG-Geschäftsführer Jörg Reincke: Ende des nächsten Jahres soll das Planfeststellungsverfahren für die Trasse nach Rautheim starten. Es werden Brückenbauarbeiten auf der Helmstedter Straße erfolgen. „Wir stehen bereits mit der Deutschen Bahn in Kontakt, um Bauzeiten zu vereinbaren.“

Und auch die Aufnahme der Planungen für die Trassen durch Lehndorf und im Westen der Innenstadt rückt näher. Erste Bürgerversammlungen, so der BSVG-Geschäftsführer, könnte es in den Jahren 2024 oder 2025 geben.

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