Braunschweig. Die Brückenbauer werden nachbessern. Auch an der Hoheworth-Brücke sind Nacharbeiten nötig.

Nichts hält ewig. Manches ist aber auch neu nicht gut. So geht es der Sidonienbrücke zwischen Braunschweigs Innenstadt und dem Westlichen Ringgebiet. Baumängel sind aufgetreten und machen Nacharbeiten nötig.

Vergangenen September erst wurde die umstrittene Okerbrücke eröffnet. Sie trat an die Stelle einer alten Holzbrücke. Deren Unterkonstruktion war marode. Die ersten Pläne für den Brückenneubau fanden jedoch mehr Kritiker als Befürworter. Das Wallring-Forum sperrte sich gegen die geplanten Rampen. Sie sollten dafür sorgen, das Gefälle zu verringern, damit Radfahrer nicht mit übermäßigem Schwung die Brücke passieren und auch Mobilitätseingeschränkte einfacher hinauf auf den Wall kommen. Das Forum plädierte für Sanierung. Was zu teuer war.

Den Radfahrern wiederum war der Brückenneubau zu schmal. Zählungen hatten ergeben: Die Brücke müsste nicht die ursprünglich geplanten 4,6 Meter, sondern 8,5 Meter breit sein. Die Planungen stockten, das Budget wurde am Ende auf 1,4 Millionen Euro erhöht. In der Mitte wurde die Brücke verbreitert. Die Sidonienbrücke erhielt einen Bauch. Doch ­– der Bauch ist nass. Auf der Okerabwärtsseite der Brücke bildet sich nach Regen eine große Pfütze. Am Brückenende im Westlichen Ringgebiet fließt das Wasser auch nicht gut ab.

Neu ist das nicht. Weil die Eröffnung im vergangenen September im Regen stattfand, wurde das Problem bereits damals benannt. Die Brücke war allerdings noch nicht gänzlich fertig. Angenommen wurde: Das kommt demnächst.

Neue Fahrbahn oder wird geflickt?

Doch es kam nichts. Der Bezirksrat Mitte fragte nun irritiert nach: Warum wird nicht nachgebessert? Mathias Möller (FDP) sah nicht nur einen ästhetischen Mangel, sondern auch ein Sicherheitsproblem, wenn sich im Winter Pfützen in Glatteis verwandeln.

Die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern war offenbar gewährleistet. Möglichem Glatteis sei durch einen verstärkten Winterdienst begegnet worden, so nun die Verwaltung. Es ging und geht ums Geld. Der Mangel sei bei der Abnahme der Brücke angezeigt worden. Es werde auf Kosten der Baufirma nachgebessert.

Wie es seitens der Brückenbauer heißt, werde im Augenblick noch diskutiert: Wie soll nachgebessert werden? Werden die nassen Stellen per Fahrbahn-Flicken beseitigt ­– oder erhält die Sidonienbrücke eine ganz neue und diesmal makellose Fahrbahn?

Von der Antwort ist abhängig, ob es eine Vollsperrung der Sidonienbrücke geben wird. Erster grober Zeitplan: Im Juli könnte nachgebessert werden. Eine Vollsperrung würde etwa zwei Tage dauern.

Toleranzen sorgen für Pfützen

Komplizierter wird es bei der Hoheworth-Brücke im Bürgerpark. Sie hatte 1,2 Millionen Euro gekostet und wurde bereits im August 2019 eröffnet. Auch dort bilden sich Pfützen. Ein Baumangel ruft die aber offenbar nicht hervor. Die Brücke selbst gilt als äußerst gelungen. Sie ist eine Kopie der Henneberg-Brücke, die ebenfalls im Bürgerpark steht. Die Henneberg-Brücke gehörte zu den nur sechs Brücken Deutschlands, die für den Deutschen Brückenbau-Preis 2018 nominiert wurden. Allein die Nominierung gilt als große Auszeichnung.

Ganz sanft geschwungen ist die Hoheworth-Brücke darum nur. Die Verwaltung sagt: „Die bauliche Ausführung bis in den Grenzbereich der Ausführungstoleranzen kann dabei vereinzelt zu solchen Pfützenbildungen führen, die dann nötigenfalls im Nachgang beseitigt werden.“ Seitens der Brückenbauer heißt es, dass es dabei um etwa sieben Millimeter geht.