Braunschweig. Es geht um Geschlechtsidentitäten und sexuelle Orientierungen jenseits des Systems von Mann und Frau. Mehrere Veranstaltungen finden statt.

Wie haben sich Beziehungsmodelle über die Zeit verändert? Wie wird mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in Europa oder anderen Orten der Welt umgegangen? Mit diesen und weiteren Fragen befasst sich die Wanderausstellung „Sexualitäten und Geschlechter im Spiegel“, die zurzeit bei der Volkshochschule in der Alten Waage zu sehen ist.

Es handelt sich um eine Kooperation des Vereins Niedersächsischer Bildungsinitiativen (VNB) mit der Stadt Braunschweig und dem Braunschweiger Verein für sexuelle Emanzipation (VSE). Zur Eröffnung der Ausstellung vor wenigen Tagen sagte Oberbürgermeister Thorsten Kornblum: „Braunschweig ist eine Stadt, in der Vielfalt offen gelebt wird. Bildungs- und Aufklärungsangebote sind dabei ein wichtiger Baustein für ein tolerantes und diskriminierungsfreies Stadtklima.“

Ausstellung ist bis zum 30. Mai zu sehen

Laut Andreas Paruszewski vom VSE zeigt die Ausstellung in drei Linien, dass das, was uns heute selbstverständlich erscheint, nicht immer so war und abhängig von kulturellen Kontexten variiert. „Die erste Linie skizziert historische Veränderungen in Europa. Hier treten auch kulturell-gesellschaftliche Aspekte zutage, die sich wandeln, aber immer gesellschaftliche Normen erschaffen“, erläutert er in einer Pressemitteilung.

Die zweite Linie stelle transkulturelle Beispiele von Geschlechtern jenseits von Frau und Mann vor und thematisiere den gewaltigen Einfluss des Kolonialismus auf außereuropäische Vorstellungen geschlechtlicher und sexueller Vielfalt. „Die dritte Linie zeigt aktuelle LSBTI* Identitäten in Deutschland“, so Paruszewski. Die Ausstellung ist bis zum 30. Mai zu sehen. Geöffnet ist montags bis freitags von 10 bis 19 Uhr.

Es gibt mehrere Veranstaltungen rund um die Ausstellung

Eine Führung findet am Donnerstag, 12. Mai, um 16 Uhr statt. Kristina Schneider vom Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen geht zum Beispiel auf diese Themen ein: Gab es Homosexualität schon immer? Was bedeutet eigentlich „queer“? Wie ist die Situation von trans* oder inter* Personen in Deutschland, und was unterscheidet diese Identitäten? Nur mit Anmeldung an .

Ein Workshop am Donnerstag, 19. Mai, befasst sich ab 16 Uhr mit diesem Thema: „Vielfaltssensible Sprache in Beruf und Freizeit – wie geht das und wo hilft es?“ Goska Soluch vermittelt laut der Ankündigung, was unangemessene oder diskriminierende Formulierungen in Sprache kennzeichnet. Um Anmeldung wird gebeten bis zum 17. Mai an .

Der Workshop „Queere Antidiskriminierungsarbeit“ am Mittwoch, 18. Mai, um 18 Uhr befasst sich mit der Sensibilisierung für die Lebensrealitäten von LGBTQIA+ Personen. „Ausgangspunkt ist dabei das das eigene Coming-Out, mit dessen Hilfe Vorurteile sowie Rollenbilder und heteronormative Strukturen reflektiert werden“, heißt es in der Ankündigung. Um Anmeldung wird gebeten an .

Ein Vortrag mit Diskussion findet am Freitag, 20. Mai, um 19.30 Uhr in der Michaeliskirche, Echternstraße 67, statt. Thema: Der sich wandelnde Blick der Kirche. Thomas Wilde vom Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen befasst sich mit den Geschlechter- und Rollenvorstellungen der Kirche, auch Pfarrer Jakob Timmermann ist beteiligt.

LSBTI* und der Krieg in der Ukraine“ lautet das Thema eines Gesprächsabends am Mittwoch, 25. Mai, um 18 Uhr. Ukrainerinnen und Ukrainer werden laut der Ankündigung aus erster Hand berichten: Wie war die Situation für queere Menschen vor dem Krieg in der Ukraine, was änderte sich durch den Überfall Russlands und wie erleben sie ihre Situation jetzt nach der Flucht?

Mehr Informationen zur Ausstellung und den Veranstaltungen: www.sugis.info.