Braunschweig/Wolfsburg. Seit dem 13. Mai geht auf der Strecke Weddeler Schleife zwischen Braunschweig und Wolfsburg erst mal nichts mehr. Bahnfahrer brauchen viel Geduld.

Es ist wieder soweit: Damit das Bahn-Nadelöhr Weddeler Schleife zwischen Braunschweig und Wolfsburg das zweite Gleis erhält, muss die Strecke für Bauarbeiten erneut komplett gesperrt werden. Dieses Mal eine Woche lang – zwischen dem Abend des 13. Mai bis zum 20. Mai.

Mitte Mai ist deshalb kein Nah- und Fernverkehr möglich, teilte eine Bahn-Sprecherin auf Anfrage mit. Betroffen von der Sperrung sind die Enno-Linien RE50 und RE30. Beim RE50 wird die Teilstrecke komplett gesperrt. Eine Weichenerneuerung in Hildesheim führt im gleichen Zeitraum zu veränderten Fahrzeiten zwischen Hoheneggelsen und Hildesheim, so dass einige Züge der RE50 rund 17 Minuten verspätet in Hildesheim ankommen.

Verstärkerzüge zwischen Hannover und Wolfsburg entfallen

Beim RE30 entfallen die Verstärkerzüge zwischen Hannover und Wolfsburg vom 16. bis zum 20. Mai. Dies betrifft Fahrten in den frühen Morgenstunden und am Nachmittag.

In dieser Zeit könne es durch die Bauarbeiten auch zu Belästigung für die Anwohner durch Lärm, Erschütterung und Bauverkehr kommen. Etwa 13.000 Menschen pendeln täglich zwischen Braunschweig und Wolfsburg auf der Straße und der Schiene.

Busse stehen als Ersatz bereit

Es wird wieder drei verschiedene Buslinien mit unterschiedlichen Halten als Ersatz für den Enno-Zug im Nahverkehr geben: eine Linie, die überall hält, einen Schnellbus, der lediglich nicht in Weddel hält und einen Expressbus, der nicht in Weddel und nicht in Fallersleben hält. Die Busse benötigen bis zu einer knappen Stunde – statt 19 Minuten, die der Enno zwischen Braunschweig und Wolfsburg fährt.

Die zwei schnelleren Linien fahren zusätzlich die Haltestelle Braunschweig Messeweg an, um so eine Verbindung zur Straßenbahn (Linie 3) und zu weiteren Buslinien zu ermöglichen. Zur besseren Orientierung sind die einzelnen Buslinien farblich unterschiedlich gekennzeichnet. Fahrgäste können sich über www.der-enno.de oder in der Enno-App über die Fahrpläne informieren

Auch Fernverkehr eingeschränkt

Auch im Fernverkehr wird es Einschränkungen geben. Braunschweig wird ziemlich abgehängt sein vom ICE-Verkehr. So halten die ICE-Züge Berlin–Fulda nicht in Braunschweig und auch nicht in Hildesheim. Die ICE-Züge zwischen Berlin Ostbahnhof und Kassel-Wilhelmshöhe fallen auch aus. Der ICE von Koblenz nach Berlin Ostbahnhof hält ebenso nicht in Braunschweig.

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Die Bauarbeiten kommen laut der Bahn-Sprecherin und dem Regionalverband Großraum Braunschweig immerhin gut voran. Man liegt voll im Zeitplan, hieß es. Der Fokus der Arbeiten liegt laut der Bahn-Sprecherin dieses Mal im Gründen von Oberleitungsmasten, dem Bau neuer Signalanlagen und Oberbauarbeiten. In der ersten Sperrpause Ende vergangenen Jahres war der Schwerpunkt der Arbeiten der Gleisbau sowie der Rückbau von zwei Brücken.

Es handelt sich um ein Bahn-Großprojekt: 38.800 Meter Schienen und 32.000 Schwellen werden verlegt, 300 Oberleitungsmasten errichtet die Bahn. Auf der eingleisigen Strecke fahren täglich mehr als 100 Züge, darunter 49 Nahverkehrszüge. Ende 2023 soll das zweite Gleis stehen, dann fahren täglich 74 Nahverkehrszüge im 30-Minuten-Takt. Die Arbeiten an der 20 Kilometer langen Strecke kosten etwa 150 Millionen Euro.

Die Fahrpläne stehen unter www.der-enno.de und in der DB App „Navigator“.