Braunschweig. Edmund Schultz beteiligt sich an den bundesweiten Aktionen der Gruppe „Letzte Generation“. Das Ziel: keine neuen Öl-Bohrungen in der Nordsee.

Seit mehreren Tagen blockieren Umweltaktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ bundesweit Öl-Pipelines. Sie drehen die Notfall-Absperrventile zu, um den Ölfluss aus Russland, Norwegen und der Niederlanden zu stoppen – anschließend ketten oder kleben sie sich vor Ort fest. Auch der Braunschweiger Edmund Schultz ist dabei. Die Gruppe fordert laut einer Pressemitteilung von der Bundesregierung eine Erklärung, dass es keine neue fossile Infrastruktur geben wird, insbesondere keine neuen Öl-Bohrungen in der Nordsee.

Die Polizei hat einige Aktivisten bereits vorläufig festgenommen und ermittelt unter anderem wegen Hausfriedensbruch und versuchter verfassungsfeindlicher Sabotage. Die Vorfälle ereigneten sich unter anderem in Ingolstadt, Ramersbach in Rheinland-Pfalz, Demmin in Mecklenburg-Vorpommern, Schwedt in Brandenburg und bei Leuna in Sachsen-Anhalt.

In Braunschweig hat Schultz kürzlich die Fahrraddemo auf der A39 organisiert

Wie die „Letzte Generation“ jetzt mitteilt, war Edmund Schultz in den vergangenen Tagen an mehreren Aktionen beteiligt. Am 29. April sei er dabei in Ramersbach an der Hand verletzt worden, „als nicht fachkundiges Personal seine angeklebte Hand vom Rad riss“. Auch am Sonntag, 1. Mai, habe er zusammen mit anderen Aktivisten erneut eine Rohöl-Pipeline abgedreht. Den Ort nennt die Gruppe nicht. Laut der Deutschen Presseagentur wurde am Sonntag erneut an der Ölpipeline zur Raffinerie in Schwedt manipuliert.

Edmund Schultz, angekettet am Not-Abschaltventil einer Pipeline.
Edmund Schultz, angekettet am Not-Abschaltventil einer Pipeline. © Letzte Generation

Schultz ist in Braunschweig vor allem durch sein Engagement in der Baumschutz-Initiative bekannt geworden. Er engagiert sich auch bei „Extinction Rebellion“, prangert die Verschwendung von Lebensmitteln an und hat erst kürzlich eine Fahrraddemo auf der A39 organisiert. In der Pressemitteilung heißt es weiter: „Angesichts des drohenden Klimakollaps hat er sich entschieden, zivilen Ungehorsam zu leisten. Er ist bereit, für seine Überzeugung auch Haft in Kauf zu nehmen.“

In den vergangenen Monaten war Schultz auch an Aktionen beteiligt, bei denen Autobahnzufahrten blockiert wurden.

Edmund Schultz: Keine neuen Ölbohrungen in der Nordsee

Edmund Schultz wird von der „Letzten Generation“ mit folgenden Worten zitiert: „Fossile Brennstoffe zerstören unsere Lebensgrundlagen. Ein weiterer Ausbau fossiler Infrastruktur bedeutet, dass die Menschen hier in Deutschland und überall sonst auf der Welt keine Zukunft haben. Wir fordern Herrn Habeck auf, eine Erklärung für das Leben abzugeben und Wahnsinnsprojekten wie neuen Ölbohrungen in der Nordsee eine klare Absage zu erteilen. Zukunft und Frieden liegen in Wind und Sonne!”

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