Braunschweig. Ein neues Großgerät simuliert nicht nur arktische, sondern auch wüstenähnliche Bedingungen für Autos – ein wichtiger Beitrag für die Mobilitätswende.

Wissenschaftler in Braunschweig wollen künftig die Reaktionen von Fahrzeugen unter arktischen bis wüstenähnlichen Umweltbedingungen untersuchen. Dafür wurde am Donnerstag ein Klimarollenprüfstand mit einem Temperaturbereich von minus 30 bis plus 40 Grad offiziell eröffnet, wie die Technische Universität mitteilte. „Die Erforschung emissionsärmerer und effizienterer Fahrzeuge gehört zu den wichtigsten Faktoren der Mobilitätswende“, sagte Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU).

Die Experten des Niedersächsischen Forschungszentrums Fahrzeugtechnik (NFF) können dem Bericht zufolge mit dem Großgerät die Effizienz eines Fahrzeugs unter realistischen Bedingungen analysieren. Unter anderem gehe es um die Frage, wie ein Elektroauto bei besonders tiefen Temperaturen reagiert. Zudem könne neben dem Einfluss des Fahrtwindes durch ein Gebläse auch das Aufheiz- und Kaltstartverhalten sowie die Klimatisierung des Innenraums bei extrem kalten und heißen Temperaturen erforscht werden.

Klimarollenprüfstand simuliert realistische Fahrprofile

Björn Thümler (2. v. r., CDU), Minister für Wissenschaft und Kultur in Niedersachsen, steht neben einem Elektrofahrzeug von Volkswagen auf einem neuen Klimarollenprüfstand im Niedersächsischen Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF).
Björn Thümler (2. v. r., CDU), Minister für Wissenschaft und Kultur in Niedersachsen, steht neben einem Elektrofahrzeug von Volkswagen auf einem neuen Klimarollenprüfstand im Niedersächsischen Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF). © dpa | Moritz Frankenberg

Auf einem Rollenprüfstand fährt ein fixiertes Fahrzeug auf vier in den Boden eingelassenen Rollen wiederholbare, realistische Fahrprofile nach. Solche Prüfstände werden auch bei der Ermittlung der gesetzlichen Angaben zu Emissionen und Kraftstoffverbrauch verwendet. Der rund 4,9 Millionen Euro teure Klimarollenprüfstand in Braunschweig wurde zur Hälfte durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert, die andere Hälfte der Kosten trägt die Uni.

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