Braunschweig. Historiker Professor Gerd Biegel berichtet vom Wettstreit um den größten „Osterberg“. Aber was hat das Feuer mit Mäusefraß und Fruchtbarkeit zu tun?

Am Wochenende werden sie wieder brennen, die vielen hundert Osterfeuer im Land Niedersachsen. Endlich wieder nach der langen Corona-Zwangspause. Sie haben eine lange Tradition, die weit zurückreicht in vor- und frühgeschichtliche Zeiten. Sie entspringen einer heidnisch-germanischen Sitte, wurden von den Römern übernommen und von der christlichen Kirche um der Popularität des Brauches willen reklamiert. Vor allem aber machen die Osterfeuer heute den Beteiligten viel Freude, bringen Spaß und fördern die Gemeinschaft.

Eine frühe Nachricht zum Osterfeuer gibt es aus römischer Zeit. Der berühmte Kaiser Konstantin der Große, der sich kurz vor seinem Tode (337 n.Chr.) noch taufen ließ, veranstaltete jeweils in der Nacht vor Ostern gewaltige Freudenfeuer. Allerdings war dies kein christlicher Brauch, sondern dem Kaiser durch jene Truppenteile bekannt geworden, die im Grenzgebiet zum heidnischen Germanien stationiert waren. Dennoch betrachtete der Kaiser diese Feuer als einen besonderen Bestandteil des Osterfestes.