Braunschweig. In der Braunschweiger Wallstraße untersagte das Ordnungsamt einem Club die Öffnung. Erst nach Ablauf von vier Wochen könnte er wieder öffnen.

In der Braunschweiger Innenstadt war es in der Wallstraße in der Nacht zum Sonntag deutlich ruhiger zugegangen als an den Wochenenden zuvor. Hintergrund: Ein Club durfte bereits ab Freitag nicht mehr öffnen. Das Ordnungsamt habe dies verfügt, teilte die Stadt Braunschweig jetzt unserer Redaktion auf Anfage mit.

„Der Betrieb der Gaststätte ist Ende letzter Woche vom Ordnungsamt untersagt worden“, so Stadt-Sprecher Adrian Foitzik am Montag. Als Grund gab er an, dass nach einem Betreiberwechsel zunächst ein gaststättenrechtliches Verfahren nachgeholt werden müsse. Foitzik: „Nach Ablauf von vier Wochen kann der Betrieb voraussichtlich wieder aufgenommen werden.“

An zwei Wochenenden zuvor war die Situation in der Wallstraße eskaliert

In der Wallstraße hatte zuvor der Club, dessen Betreiber nach Informationen der Redaktion erst Anfang März gewechselt hatte, ebenso wie die Gesamtsituation in der Straße unter Beobachtung gestanden. Denn am Wochenende zuvor und bereits am ersten März-Wochenende hatte die Polizei in der Wallstraße einschreiten müssen. Es war zu Auseinandersetzungen und tumultartigen Szenen auf der Straße gekommen.

Zuletzt hatte die Polizei sogar einräumen müssen, in der Wallstraße durch die Eskalation der Ereignisse an den Rand ihrer Möglichkeiten gekommen zu sein, auch angesichts einer großen Menschenmenge. Eine Woche zuvor waren alle Streifenwagen und alle verfügbaren Kräfte im Einsatz gewesen, um aufkommende Spannungen und am Ende sogar eine Massenschlägerei unter Kontrolle bringen zu können.

Ruhig ging es hingegen an diesem Wochenende zu. Reger Betrieb im angrenzenden Friedrich-Wilhelm-Viertel und in der Bruchstraße, tatsächlich deutlich weniger los draußen auf der Straße in der Wallstraße. Ab und zu eine Schlange vorm „Privileg“, das ebenfalls wie der jetzt geschlossene Club im Bereich des Parkhauses Wallstraße angesiedelt ist.

Diesmal flammten die Auseinandersetzungen am Gieseler auf

Die Polizei hatte vor diesem Wochenende angekündigt, auf Präsenz und Deeskalation zu setzen, um eine Wiederholung der Ereignisse zu verhindern. Polizeisprecherin Carolin Scherf schloss dann am Sonntagmorgen nicht aus, dass sich die angespannte Situation in der Wallstraße nach der Schließung des Clubs in der Wallstraße tatsächlich auf den Gieseler verlagert haben könnte, wo es an den vergangenen Wochenenden ruhig geblieben war.

Denn diesmal flammten am Gieseler Auseinandersetzungen auf, kam es zu Streitigkeiten, Körperverletzung, Widerstand gegen eingreifende Polizeibeamte im Zuge mehrerer Polizeieinsätze zwischen 1.30 und 2 Uhr und auch danach.

Nach Angaben der Polizei kristallisierten sich die Auseinandersetzungen am Gieseler vor dem „Eulenglück“, wo auch Türsteher angegangen wurden. Es habe zeitweise eine aufgeheizte, aggressive Stimmung bestanden, so die Polizei. Fünf Personen seien in Gewahrsam genommen worden.

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