Braunschweig. Auch Braunschweig beteiligte sich an der weltweiten Earth Hour. Es war symbolisch für eine Stunde. Viele kriegten es gar nicht mit.

War da was? Aufgekratzte Stimmung in der Samstagnacht in der Braunschweiger Innenstadt, es ist so eine Art „Freedom Night“ nach dem Lockdown und all den Corona-Beschränkungen. Nach Licht ausschalten ist kaum jemandem zumute, höchstens heischt die hitzige Atmosphäre nach gleißendem Scheinwerferlicht.

Nicht gerade preiswerte Wagen mit „SZ“- und „WOB“-Kennzeichen paradieren auf dem Bohlweg, dazu Streifenwagen mit Blaulicht. Das Großstadt-Publikum nimmt kaum Kenntnis davon, dass die Fassade der Schlossarkaden für eine Stunde unbeleuchtet war, langsam glimmen die Scheinwerfer wieder auf. Ähnlich war’s beim Earth Day 2022 auch hier:

Altstadtrathaus, Rathaus Altbau, Realschule Georg-Eckert-Straße, Reiterstandbilder, Schloss Richmond, Torhäuser (Helmstedter Straße), Brunnen Kohlmarkt, Spiegelbrunnen (Ritterbrunnen), Christussäule, Burg Dankwarderode, Braunschweiger Dom, Katharinenkirche, Alte Waage/Andreaskirche, Ägidienkirche, Salve Hospes, IHK/Gewandhaus, Gauss-Denkmal, Wasserturm am Giersberg, Großes Haus Staatstheater, Touristinfo Kleine Burg und Verwaltungsgebäude der Nibelungen Wohnbau GmbH.

Licht aus: Vom Altstadtrathaus bis zum Verwaltungsgebäude wird’s dunkel

Weltweit wird im Rahmen der Earth Hour des World Wide Fund For Nature (WWF) jedes Jahr für eine Stunde das Licht ausgeschaltet. Symbolisch als Zeichen für den Umwelt- und Klimaschutz. Auch in Braunschweig, wo die Stadtverwaltung dabei die Hauptakzente setzte. Denn dem Wunsch, auch die Privathaushalte mögen auch mal ausschalten, wird doch nur in bedingtem Umfang nachgekommen.

Die Villa von Amsberg am Friedrich-Wilhelm-Platz in Braunschweig, angeleuchtet in den ukrainischen Nationalfarben.
Die Villa von Amsberg am Friedrich-Wilhelm-Platz in Braunschweig, angeleuchtet in den ukrainischen Nationalfarben. © regios24 | Stefan Lohmann

Mehr noch: Man muss sich entscheiden in so einer Nacht, in solchen Zeiten. Ja, was denn nun, Licht ausschalten – oder eben gerade einschalten, zum Beispiel blau und gelb aus Solidarität mit der Ukraine und Symbol gegen den Krieg?

Licht aus oder aber blau-gelb an – da muss man sich jetzt entscheiden

So an der Villa von Amsberg der Braunschweigischen Landessparkasse am Friedrich-Wilhelm-Platz. Oder auf der Videoinstallation der „Toblerone“ der Volksbank BraWo am Bahnhof. Lieber nicht ausschalten, auch dieses Signal ist wichtig. Bloß von der angekündigten blau-gelben Illumination am Schloss-Portikus war Samstagabend nach der Earth Hour noch nicht viel zu sehen.

Die Earth Hour fand in der Nacht, die ohnehin wegen der Zeitumstellung um eine Stunde kürzer ist, bereits zum 16. Mal statt. Der WWF hatte alle eingeladen, bei der Earth Hour digital mitzumachen und unter dem Hashtag #LichtAus und #EarthHour davon zu erzählen.

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Holger Herlitschke, Braunschweigs Stadtrat und Dezernent für Umwelt, Stadtgrün, Sport und Hochbau, hatte zuvor bei den Braunschweigern dafür geworben, mitzumachen: „Die Earth Hour zeigt, wie sich Menschen gemeinsam auf der ganzen Welt für den Erhalt des Planeten einsetzen. Jede und jeder kann sich mit dem symbolischen Lichtausschalten in den eigenen vier Wänden beteiligen“, so Herlitschke.

Ihren Anfang nahm die Earth-Hour-Aktion, die wegen ihrer reinen Symbolik auch umstritten ist, aber letztlich auch an den sorgsamen Umgang mit Ressourcen erinnert, im Jahr 2007 in Sydney. Mittlerweile wird sie auf allen Kontinenten in mehr als 190 Ländern veranstaltet.

Weltweit nehmen mehr als 7000 Städte teil, allein in Deutschland waren es im vergangenen Jahr 585 Kommunen.

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