Braunschweig. Reiten für den guten Zweck: Was hinter dem außergewöhnlichen Turnier am Lünischteich steckt, lesen Sie hier.

Eine sportliche Sensation: In Braunschweig soll erstmals ein Polo-Turnier stattfinden. Der Braunschweiger Ingo Rembitzki, selbst Polospieler, hat den Coup eingefädelt und die offizielle Internationale Deutsche Arena Meisterschaft des Deutschen Polo Verbands an den Lünischteich geholt. Dort soll das Turnier vom 20. bis 22. Mai stattfinden. Sechs Teams sind bereits gemeldet. Veranstalter sind die Baltic Polo Events GmbH aus Nauen in Brandenburg und die Braunschweiger „grenzgaenger GmbH“. Gespielt werden soll auf einer Rasenarena mit den Maßen 120 mal 50 Meter.

Die Polo-Premiere in Braunschweig soll auch dem guten Zweck dienen. Beim Gala-Abend des Turniers will sich die neue Braunschweiger Stiftung Löwenbrücke vorstellen und um Spenden werben. Die Löwenbrücke unterstützt Menschen mit körperlichen Handicaps durch technische Hilfsmittel, damit sie mehr am Leben teilhaben können. Dabei geht es neben der individuellen Förderung auch um Forschung, Entwicklung und die Chance, innovative technische Ideen möglichst vielen Betroffenen zugute kommen zu lassen. Stifterin ist die Unternehmerin Hildegard Eckhardt. Sie wird unterstützt von den Gründungsvorständen Ingo Rembitzki und Steffen Helbing. Die „grenzgaenger GmbH“ wird geführt von Alessa Eckhardt.

Engländer brachten Polo nach Europa

Der Braunschweiger Ingo Rembitzki holt ein Polo-Turnier nach Braunschweig. Er ist selbst Polo-Spieler - aber auch im Vorstand der Stiftung Löwenbrücke, die mit der Veranstaltung unterstützt werden soll. 
Der Braunschweiger Ingo Rembitzki holt ein Polo-Turnier nach Braunschweig. Er ist selbst Polo-Spieler - aber auch im Vorstand der Stiftung Löwenbrücke, die mit der Veranstaltung unterstützt werden soll.  © Privat | Privat

„Der Polosport ist die älteste Teamsportart der Welt“, sagt Spieler Rembitzki. Der Ursprung des Polosports finde sich um 600 v.Chr. in Persien. „Ziegenhirten vertrieben sich die Zeit auf dem Rücken ihrer Pferde und spielten sich aus Stroh und Ästen geformte Bälle mit einem Holzschläger zu.“

Während der Kolonialzeit begeisterten sich Engländer für diese Sportart und brachten sie 1871 nach Europa. Dort entstanden die ersten Regelwerke. Inzwischen hat sich Argentinien als Polo-Hochburg etabliert. Die Polo-Weltmeisterschaft findet regelmäßig im argentinischen Palermo (Argentinien) in einem Stadion statt. In Deutschland wurde der erste Polo Club 1899 in Hamburg gegründet. Inzwischen ist die Poloszene in Deutschland jedoch recht überschaubar.

„Der Schutz der Tiere steht beim Polo an oberster Stelle“

„Der Schutz der Tiere steht beim Polo an oberster Stelle“, betont Rembitzki. Ein Pferd dürfe nach einem Spielabschnitt nicht wieder eingesetzt werden, sondern könne sich erholen. Die Beine seien mit Bandagen und Protektoren geschützt, der Schweif sei hochgebunden. „Polo ist eine Teamsportart, die nur als Einheit zwischen Pferd und Reiter gelingt. Der Spieler konzentriert sich auf das Spiel, das Pferd denkt mit und erlaubt eine hohe Spielgeschwindigkeit bei komplexer Taktik. Genau das macht den Polosport so interessant. Er ist eine Freude für Mensch und Tier“, so Rembitzki. „Mit dem Zuschlag des Deutschen Polo Verbandes haben wir erstmals die Möglichkeit den Polosport in Braunschweig hautnah zu erleben.“

Die argentinische Gelassenheit, die Liebe zu den Tieren und eine bodenständige, einfache Lebensart zeichneten diese Sportart aus, elitär sei sie nicht. „Polo ist ein Spiel, in dem Mensch und Tier eine Einheit bilden und im natürlichen Wettbewerb agieren.“

Solch ein außergewöhnliches Turnier in Braunschweig sei auch ein wunderbares Instrument, um das sportliche Angebot in der Region Braunschweig zu ergänzen, meint Hildegard Eckhardt.

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