Braunschweig. Volker Weinlich hat mit einer Radfahr-App eine Tour ausgetüftelt, die aus der Vogelperspektive einen Narren zeigt. Sein Hobby heißt GPS-Drawing.

Volker Weinlich hat es wieder getan. Hat ein Bild in den Braunschweiger Stadtplan geradelt. Jahreszeitlich auf den Punkt gebracht. Brunswick Helau! Der kreative Rentner hat mit Hilfe der Komoot-App eine Tour ausgetüftelt, die einen Karnevalisten zeigt – mit Narrenkappe. Die Glöckchen hat er zugegebenermaßen nachträglich reinkopiert. Der Kopf des Jecken positioniert sich am Wallring, das Ohrläppchen liegt nah am Rathaus, der Zipfel der Kappe reicht bis zum Ölper See. Die blauen Spuren auf dem Stadtplan zeigen die Radfahrt aus der Vogelperspektive. Die Strecke ist 31 Kilometer lang und in zwei bis drei Stunden nachzufahren.

Seit einigen Jahren frönt Weinlich dem so genannten GPS-Drawing. Der digitale Pinsel funktioniert über das Satellitennavigationssystem. Ein Hobby, das durch Geräte etwa wie Smartphones oder GPS-Uhren möglich wurde. Mehrfach schon hatten wir über Weinlichs Hobby berichtet und auch überregionale Medien auf ihn aufmerksam gemacht.

Auch einen pinkelnden Hund hat er im Braunschweiger Stadtplan verewigt

Weinlichs Phantasie reicht weit. Zum 50. Geburtstag der TV-Maus aus dem ARD-Kinderprogramm hatte er sie ebenso im Stadtplan Braunschweigs verewigt wie zuvor den pinkelnden Hund, dessen Nacken an der Straße „Köterei“ vorbeiführt. Weinlich versucht stets, seine Figuren pfiffig zu verorten.

Die Routen werden in Form von Schriftzügen oder Bildern aufgezeichnet. Ein kreativer Kick, bei dem es nicht ums Tempo oder die Entfernung geht, sondern um die gestalterischen Möglichkeiten. Auch die Fridays-for-Future-Bewegung hat er bedacht und drei große FFF im Stadtplan gesucht und gefunden. „Ich bin zwar kein Schüler oder Student mehr, aber mich bewegt deren Aufstand nach Gretas Vorbild für den Klimaschutz. Greta hat gezeigt, dass einzelne, selbst kleine Leute, Großes bewirken können.“

In Gifhorn watschelt ein Pinguin durch den Stadtplan

Weinlich hat inzwischen auch einen respektablen Zoo beisammen: Hund, Katze, Maus, Wolf, Nashorn, Taube, Frosch. Einen Pinguin hat er dem Stadtplan von Gifhorn verpasst; in Wolfsburg kriecht eine Schnecke. Am Eichhörnchen ist er gescheitert.

Den Anfang allerdings machte einst der Braunschweiger Wappenlöwe. „Dessen Konturen entdeckte ich zufällig auf der Karte, als ich mir die Tour für den Kleine-Dörfer-Weg anschaute“, erklärt der 63-Jährige. Der Löwe hatte sich quasi im Straßennetz verborgen.

Die Strecken können nachgeradelt werden: www.gpsbilder.de

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