Braunschweig. 60 Demonstranten haben sich in Braunschweig am Samstagnachmittag beim „Marsch für die Freiheit“ beteiligt. Das Bündnis gegen Rechts hat dagegenhalten.
Der Aufzug der AfD am Samstagmittag vor dem Braunschweiger Schloss zeigte eindrucksvolle Größenverhältnisse auf. Während die Kundgebung des Bündnisses gegen Rechts mit rund 350 Leuten sich auf den Schlossplatz beschränkte, brachen die Teilnehmer der AfD-Demo zu einem sogenannten „Marsch für die Freiheit“ durch die Innenstadt auf.
Polizeisprecher Dirk Oppermann bilanzierte am Ende: „Es war ein friedlicher Verlauf. Wir hatten keine Probleme, die Versammlungsfreiheit auf beiden Seiten zu gewährleisten.“ Um die politischen Gegner nicht aufeinandertreffen zu lassen, hatte die Polizei vor dem Schlossmuseum eine Pufferzone eingerichtet. Bei dem Demozug kam es zu zwei Anzeigen wegen Beleidigung.
Bündnis gegen Rechts: AfD nutzt Pandemie für ihre Zwecke
Zum Auftakt der Gegen-Veranstaltung hielt Laura Rasche vom Bündnis eine Rede. In dieser kritisiert sie, dass die AfD versuche die Pandemie für ihre eigenen Ziele zu nutzen. Die AfD würde zu Corona immer wieder Unwahrheiten verbreiten um Hass und Angst weiter zu schüren.
Wer bei von der AfD angemeldeten Demos mitlaufe, mache sich gemein mit ihr. „Es muss deutlich gemacht werden, dass das Reden von einer Coronadiktatur, einer großen Weltverschwörung und einem angeblich notwendigen Kampf gegen diese, die Menschen immer weiter radikalisiert“, so Rasche.
Polizei richtet Pufferzone vorm Schloss ein
Die Polizei hat derweil vor dem Eingang des Schlossmuseums eine „Pufferzone“ errichtet. Diese trennt die Gegendemonstranten vom Ritterbrunnen ab. Dort versammeln sich seit 13 Uhr die Teilnehmer des von der AfD angemeldeten Demonstrationszuges. Dieser soll im Anschluss durch die Braunschweiger Innenstadt ziehen. Viele der Teilnehmer:innen tragen keine Maske, Abstände werden nicht eingehalten - laut Polizei gilt jedoch Maskengebot. Gegen 13.20 Uhr haben sich rund 50 Leute auf AfD-Seite eingefunden.
In einer Ansprache auf AfD-Seite ist die Rede davon, dass die Versammlungsfreiheit nicht mehr vorhanden wäre. Die Menschen würden in ihren Rechten „beschnitten“. Also sich der Demonstrationszug gegen 13.45 Uhr in Bewegung setzt, setzen die meisten der Teilnehmer ihre Masken auf. Auf einem Plakat ist zu lesen „Unsere Grundrechte sind nicht verhandelbar“.
Als der Demonstrationszug gegen 14.30 Uhr am Medienhaus der Braunschweiger Zeitung vorbeizieht skandieren die Teilnehmerinnen das Wort „Lügenpresse“.
Bündnis gegen Rechts startet Petition
Das Bündnis gegen Rechts hat im Vorfeld eine Petition gestartet: „als Reaktion auf die zunehmende Radikalisierung in der Szene der Querdenker, unter anderem bei den sogenannten Spaziergängen und als Akt der Solidarität gegenüber den Beschäftigten im Gesundheitswesen“, heißt es in der Mitteilung. Abzurufen ist sie hier.
Die Petition sei eine Reaktion auf die Überlastung des Gesundheitswesens und seiner Beschäftigten und auf zunehmende Proteste von Impfgegnern und Coronaleugnern. Immer häufiger komme es bei den sogenannten Spaziergängen der Szene zu Übergriffen auf Ordnungskräfte und Journalisten. Das Bündnis kritisiert, dass sich die angeblichen Spaziergänger nicht von mitmarschierenden, gewalttätigen Gestalten aus der Szene der extremen Rechten distanzierten, sondern diese auch noch verteidigten. Die Petition sei eine Möglichkeit für jene, sich zu artikulieren, die die gesellschaftlichen Spielregeln einhielten.
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red