Braunschweig. Beschränkungen und Verbote in der wirken sich positiv aus, dennoch gibt es Einsätze. Eine Situation eskaliert, mehrere Polizisten werden verletzt.

Zwar konnte man sich mit Recht fragen, woher denn diese vielen Böller, Knaller und Raketen kommen, wenn es doch ein Verkaufsverbot für Silvester-Feuerwerk gab, aber dennoch blieb die Silvesternacht auch in Braunschweig deutlich ruhiger als in „normalen“ Jahren. Doch was ist schon „normal“ in solchen Zeiten, wenn das zweite Corona-Jahr zu Ende geht – und das dritte beginnt.

Ein Großaufgebot an Rettungskräften stand in der Silvesternacht auf dem Schlossplatz bereit. Doch größere Zwischenfälle blieben aus.
Ein Großaufgebot an Rettungskräften stand in der Silvesternacht auf dem Schlossplatz bereit. Doch größere Zwischenfälle blieben aus. © Micheal Uhmeyer / regios24

Dass das noch junge 2022 das letzte Corona-Jahr bleiben möge, gehörte dann wohl zu den am meisten gehörten und geäußerten Wünschen in dieser letzten Nacht des Jahres 2021. Gefeiert wurde mangels Gelegenheit in erster Linie zuhause – oder auf der Straße vor der eigenen Haustür.

Polizei schreitet ein – Platzverweis im Prinzenpark

Bis Mitternacht war es nach Auskunft von Polizei und Feuerwehr zunächst extrem ruhig geblieben – offenbar auch ein Ausweis der Disziplin der Braunschweiger in angespannten Corona-Zeiten.

Dennoch musste die Polizei noch vor Mitternacht im Prinzenpark einer siebenköpfigen Gruppe die Grenzen aufzeigen, Feuerwerkskörper sicherstellen und Platzverweise erteilen. Denn dort, ebenso wie in der Innenstadt, durfte nach einer Allgemeinverfügung der Stadt kein Feuerwerk gezündet werden.

Pünktlich zum Jahreswechsel setzte auch noch Regen ein, was möglicherweise zu einer weiteren Entspannung der Lage beitrug. Polizeisprecher Dirk Oppermann zog um 1 Uhr am Neujahrsmorgen bereits ein vorläufiges Fazit: „Es war für eine Silvesternacht relativ ruhig. Herausragende Ereignisse gab es für uns nicht.“

Polen-Böller beschlagnahmt, dafür setzte es eine Strafanzeige

Dennoch gab es zahlreiche Einsätze, vor allem, um das Feuerwerksverbot in den gesperrten Bereichen und das Alkoholverbot im Bereich der Bohlweg-Arkaden in der Innenstadt durchzusetzen.

Normalerweise ist ein Taxi in so einer Nacht Mangelware. Diesmal mussten die Wagen so wie hier am Bohlweg auf Fahrgäste warten.
Normalerweise ist ein Taxi in so einer Nacht Mangelware. Diesmal mussten die Wagen so wie hier am Bohlweg auf Fahrgäste warten. © Micheal Uhmeyer / regios24

Knaller und Raketen wurden beschlagnahmt, dafür Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. In einem Fall mussten auch sogenannte Polen-Böller aus dem Verkehr gezogen werden, dafür setzte es eine Strafanzeige. Auch kleinere Unstimmigkeiten und Handgreiflichkeiten, bei denen die Polizei eingreifen musste, gehörten zum Geschehen in dieser Nacht. Größere Gruppen, die sich im östlichen Ringgebiet versammelt hatten, lösten sich beim Eintreffen den Polizei schnell wieder auf.

Eskalation auf Bohlweg – Polizisten verletzt

Als Polizeibeamte auf dem Bohlweg bei einer Auseinandersetzung einschreiten wollten, wurden sie angegriffen und ein Beamter wurde durch Faustschläge verletzt.

In dieser Situation wurden drei Personen in Gewahrsam genommen. Hierbei wurden vier weitere Polizeibeamte verletzt. Ein Beamter wurde mit einer Kopfverletzung im Klinikum behandelt.

Die Feuerwehr Braunschweig berichtete von einer ungewöhnlich ruhigen Silvesternacht. Bis 1.15 Uhr gab es praktisch kein Einsatzgeschehen. „Wir wundern uns auch“, hörten wir beim Lagedienst.

Am Vormittag des Silvestertages war für die Feuerwehr mehr los als in der Silvesternacht

Die Ursache ist erfreulich und klar: Durch das deutlich geringer ausgefallene Silvester-Feuerwerk, größere Disziplin und insgesamt vergleichsweise ein deutlich heruntergefahrenes Party- und Feiergeschehen in der Stadt blieben auch Zwischenfälle und gefährliche Situationen eher aus als sonst.

Bereits am Vormittag hatte der letzte Tag des Jahres allerdings für die Feuerwehr Braunschweig ungewöhnlich ereignisreich begonnen. Schuld waren gleich mehrere Brandereignisse, Einsätze in einem Hochhaus in der Weststadt, in der JVA Rennelberg und in einem Geschäft in der City, Feuer, Rauch, Wasserschaden, umgestürzte Bäume – zum Glück ging alles noch glimpflich ab.

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