Braunschweig. Die zwei Hunde sind als gefährlich eingestuft, der Papagei sucht Gesellschaft. Das Tierheim richtet sich an Halter mit Erfahrung.

Dieses Mal stellen wir gleich drei Tiere vor, für die das Tierheim erfahrene Halter sucht. Beginnen wir mit Kaukasen-Hündin Angel. „Die kastrierte fünfjährige Hündin hatte bei ihren Vorbesitzern Menschen gebissen und teilweise schwer verletzt“, so Tierheimleiterin Verena Geißler. „Sie wurde daher durch das Ordnungsamt als gefährlich eingestuft und sichergestellt.“

Angel zeige ausgeprägt das typische Verhalten eines Herdenschutzhundes. Sie sei sehr loyal zu ihren Menschen und extrem territorial gegenüber fremden Menschen. Angel habe in einer Familie mit Kindern und anderen Hunden gelebt. „Innerhalb der eigenen Familie zeigte sich die Hündin nicht aggressiv“, erläutert Geißler. „Die Beißvorfälle kamen ausschließlich mit außenstehenden Personen zustande. Angel zeigt sich im Tierheim ihren Artgenossen gegenüber häufig dominant, aber sozial sicher und verträglich.“

Wesenstest hat die Hündin erfolgreich absolviert

Mit ihren Menschen sei Angel äußerst anhänglich, und sie liebe ausgiebige Streicheleinheiten. Wenn Angel einen Menschen akzeptiert habe, dürfe er alles bei ihr und sie würde sich niemals gegen diese Person stellen.

Angel hatte die Auflage einen Wesenstest abzulegen, den sie Geißler zufolge mittlerweile erfolgreich absolviert hat. Die Hündin hat außerdem die behördliche Auflage, in der Öffentlichkeit einen Maulkorb zu tragen und an einer zwei Meter kurzen Leine geführt zu werden. „Wir suchen für Angel sehr erfahrene Halter, die bereits Herdenschutzhunde gehalten haben“, so Geißler. „Es muss ein eingezäuntes Grundstück vorhanden sein. Angel könnte auch dauerhaft draußen gehalten werden, wenn sie viel Kontakt zu ihren Menschen hat und möglichst mit einem Artgenossen zusammen lebt.“

Letty, ein Old-English-Bulldog, ist vier Jahre alt.
Letty, ein Old-English-Bulldog, ist vier Jahre alt. © Tierheim

Aggressivität gegenüber Kindern, Radfahrern, Joggern, Hunden

Weiter geht’s mit Letty, einer Old-English-Bulldog-Hündin. Sie ist vier Jahre alt und kastriert. „Letty wurde abgegeben, weil der Halter mit ihr überfordert gewesen ist“, sagt Geißler. Letty scheine bei ihren Vorbesitzern nur wenig Erfahrungen gemacht zu haben und auch keine Grenzen gesetzt bekommen zu haben. „Die Hündin zeigte vom ersten Tag an eine gesteigerte Aggressivität gegenüber Kindern, Radfahrern, Joggern, Skatern, anderen Hunden und anderen Tieren – ausgeprägtes und teilweise fehlgesteuertes Jagdverhalten“, erläutert sie. „Letty versucht sogar Kinderwagen zu attackieren, wenn aus diesem Geräusche eines Babys zu hören sind.“

Die Hündin wurde als gefährlich eingestuft und muss in der Öffentlichkeit mit Maulkorb und an kurzer Leine geführt werden. Zudem musste sie einen Wesenstest ablegen. „Durch die Arbeit mit Letty haben sich manche Verhaltensweisen teilweise verbessert. Je nach Stärke des Außenreizes fällt die Hündin aber immer wieder in ihre alten Muster zurück. Wir suchen sehr erfahrene und verantwortungsbewusste Hundehalter für Letty.“

Dieser Zwergpapagei braucht mindestens einen weiteren Partner.
Dieser Zwergpapagei braucht mindestens einen weiteren Partner. © Tierheim

Sehr aktiv: laute Stimme, kräftiger Schnabel

Zu guter Letzt noch ein Agapornide, der als als Fundtier ins Tierheim kam. „Agaporniden sind Zwergpapageien, die unbedingt Gesellschaft und tolerante Besitzer benötigen“, sagt Geißler. „Nicht nur mit ihrer lauten Stimme, sondern auch mit ihrem kräftigen Schnabel sind sie sehr aktiv. Wir suchen für unseren Unzertrennlichen, wie man sie auch nennt, ein artgerechtes Zuhause mit mindestens einem weiteren Partner in einer großen Volière.“

Wer sich für die Tiere interessiert, kann sich an das Tierheim am Biberweg 30 wenden, (0531) 500007.