Braunschweig. Im Prinzenpark und im Heidbergpark sind Bier, Schnaps und Wein am Donnerstag untersagt. Auch der Zentrale Ordnungsdienst wird im Einsatz sein.

Vatertag im Corona-Modus: Die meisten Bollerwagen werden wohl auch dieses Jahr wieder in der Garage bleiben – und das nicht nur, weil die Meteorologen Regenfälle bis zu 5,5 Liter pro Quadratmeter vorhersagen. Vielen Menschen ist in Zeiten wie diesen nicht zum Feiern zumute. Zum zweiten Mal, nach 2020, findet in diesem Jahr Christi Himmelfahrt unter Corona-Bedingungen statt. Und das heißt: Es gelten die allgemeinen Kontakt- und Abstandsregeln, die wilde Bollerwagen-Partys verhindern und dafür sorgen, dass sich gesundheitsbewusste Bürger anderen Freizeitbetätigungen widmen.

Polizei und Zentraler Ordnungsdienst (ZOD) der Stadt werden genau hinschauen, wenn junge Männer, einem verbreiteten Brauchtum folgend, gemeinsam durch Feld und Flur ziehen, dem Alkohol zusprechen, um so den alljährlichen Vatertag ihrer Meinung nach „angemessen“ zu begehen.

„Unsere Leute werden konsequent auf inakzeptables Verhalten reagieren“

„Unsere Leute werden konsequent auf inakzeptables Verhalten reagieren – in welcher Form, das wird situationsabhängig von den Kollegen entschieden“, sagt Polizei-Sprecher Dirk Oppermann. Ansammlungen im öffentlichen Raum werde man „präventiv entgegenwirken“, mit einem größeren Polizeiaufgebot als sonst. „Kollegen der Zentralen Polizeidirektion werden unsere Leute unterstützen.“ Der ZOD kündigt an: Im Regelfall werde man bei Zuwiderhandlungen zunächst ermahnen. „Sollte es wiederholt zu einer Missachtung der Regeln kommen, werden Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet“, so Stadt-Sprecherin Shirin Schönberg.

In diesen Parks darf kein Alkohol getrunken werden

Das Mitführen und der Konsum von Alkohol sind am Himmelfahrtstag von 10 bis 24 Uhr im gesamten Bereich des Prinz-Albrecht-Parks (einschließlich Nußberg) sowie des Heidbergparks verboten. Die Stadt hat dazu eine entsprechende Allgemeinverfügung erlassen. Das Verbot gelte nicht für gaststättenrechtlich genutzte Flächen, heißt es in einer Mitteilung.

Die Polizei habe in den vergangenen Jahren insbesondere im Heidbergpark und im Prinz-Albrecht-Park „ein deutlich erhöhtes Einsatzaufkommen mit alkoholisierten Personen“ zu verzeichnen gehabt. Entsprechende Zusammenkünfte sollen angesichts der Infektionslage in diesem Jahr verhindert werden. Es sei davon auszugehen, dass die Verhaltens- und Abstandsregeln der Corona-Verordnung gerade unter erhöhtem Alkoholeinfluss missachtet werden. Bei Zuwiderhandlungen, so die Stadt, könne der Alkohol beschlagnahmt, außerdem ein Bußgeld verhängt werden.

Vor zwei Jahren war die Lage im Prinzenpark abends eskaliert.

Kinos und Schwimmbäder noch geschlossen

Was ist Himmelfahrt sonst noch los in Braunschweig? Im städtischen Veranstaltungskalender finden sich praktisch keine Einträge. Ausflüge und Führungen sind abgesagt, Kinos noch geschlossen, ebenso die Schwimmbäder. Hingegen ist beispielsweise kontaktfreier Sport unter freiem Himmel auf öffentlichen und privaten Sportanlagen wieder möglich.

Einige Lokale haben noch nicht wieder geöffnet

Die Inzidenz liegt seit Tagen unter 100 – Braunschweigs Wirte dürfen seit Montag ihre Außengastronomie wieder öffnen, bis 23 Uhr. Das gilt auch für Himmelfahrt. Hier gilt: Der Zugang ist aber nur mit einem negativen Testergebnis möglich, wenn nicht bereits eine vollständige Impfung oder eine Genesung nachgewiesen werden kann. Und: Die Gäste müssen sich an Tischen aufhalten.

Doch noch nicht alle Lokale haben Himmelfahrt wieder auf. Dehoga-Bezirksvorsitzender Bernd Weymann zeigt sich darüber überrascht. Es sei doch zuvor absehbar gewesen, dass es am 10. Mai wieder losgeht – auch wenn die entsprechende Verordnung dann erst einen Tag vorher veröffentlicht wurde.

Für einen Zoo-Besuch besser vorher anmelden

Wer Himmelfahrt den Braunschweiger Zoo in Stöckheim besuchen möchte, sollte sich beeilen und sicherheitshalber einen Termin vereinbaren, rät der Betreiber. Denn so funktioniert der neue Corona-Modus im Zoo: Besucher melden sich auf der Homepage auf einem Reservierungstool an, nennen die gewünschte Personenzahl sowie Tag und Uhrzeit – falls diese Zeit noch bei den einstündigen Zeitfenstern verfügbar ist. Der Zoobesuch selbst ist dann unbegrenzt möglich. „Wenn ich beispielsweise für 13 Uhr reserviere, habe ich eine Stunde Zeit zu kommen“, erklärt Peter Wilhelm. So werde erreicht, dass sich am Einlass keine unnötigen Warteschlangen bilden. Bis zu 700 Personen besuchen derzeit den Zoo täglich.