Braunschweig. Die Vorhaben: Schönere Plätze, neue Quartiere, Vielfalt im Leerstand, mehr Dialog mit Eigentümern, mehr Kunst und Kultur, weniger Dreck.

Die Zukunft der Innenstadt wird seit Oktober intensiv diskutiert. Die Stadtverwaltung und die städtische Wirtschaftsförderung Braunschweig Zukunft GmbH hatten damals den „Innenstadtdialog“ gestartet. Nach der Auftaktveranstaltung im Herbst hat nun das zweite öffentliche Online-Treffen stattgefunden – mit 65 Teilnehmern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik. Vertreter der Stadtverwaltung haben dabei erläutert, an welchen Stellschrauben sie bereits drehen. Alle Vorhaben hat die Stadt auch in einer Mitteilung an den Rat der Stadt zusammengefasst. Daraus zeigen wir hier einige Punkte im Überblick:

Mobilität und Erreichbarkeit

Stärkung der Attraktivität des ÖPNV, barrierefreier Ausbau der Bushaltestellen, Ausbau von Fuß- und Radwegen, Förderung der E-Mobilität, Verbesserung von Fahrradabstellanlagen und Sitzgelegenheiten, zusätzliche Parkplätze für Schwerbehinderte.

Entwicklung urbaner Quartiere

Großprojekt Bahnstadt, Entwicklung des Klinikum-Geländes an der Holwedestraße, dritter Bauabschnitt im Nördlichen Ringgebiet, Entwicklung des Europaplatzes – all dies soll einer Aushöhlung der Innenstadt und ihrem Umfeld entgegenwirken und Wohnen, Arbeit und Freizeit im Zentrum verankern, heißt es in der Mitteilung.

Plätze und Räume umgestalten

Neugestaltung des Hagenmarkts, Planung eines Pocket-Parks in der Kannengießer Straße (Brüdernkirche), Aufwertung des Schlossplatzes, Beseitigung von Dreckecken.

Zwischennutzung, Kunst, Kultur

Im Gespräch ist die Schaffung einer „Kulturraumzentrale“ durch den Verein Schrill. Dabei geht es unter anderem um die Nutzung von Leerständen und von öffentlichen Räumen durch Künstler und andere Interessierte. Eine weitere Idee zur Belebung der Innenstadt ist der Neubau der städtischen Musikschule samt Konzertsaal auf dem Gelände der ehemaligen Markthalle (Großer Hof) – dies wird geprüft. Darüber hinaus sei die künstlerische Gestaltung von Außenwänden und Schaufenstern denkbar, oder auch temporäre Skulpturen und ein wiederkehrender Wettbewerb „Kunst im öffentlichen Raum“ analog zum Lichtparcours.

Gründer und Eigentümer

Neugründungen in der Innenstadt sollen stärker unterstützt werden, um das Angebot zu erweitern. Ein zentral gelegener „Gründungshub“ könnte hierbei eine wichtige Anlaufstelle für Gründerinnen und Gründer sein. Des Weiteren will die Wirtschaftsförderung Eigentümer und Investoren noch stärker ansprechen – denn ohne sie läuft nichts.

Das Stadtmarketing werde unter anderem die „digitale Sichtbarkeit“ und Verzahnung von Off- und Onlineangeboten weiter vorantreiben. Außerdem arbeite man an der Müllvermeidung durch Ausweitung des eingeführten ReCup-Systems (Mehrwegbecher) um ein ReBowl-System (Mehrwegschalen).

Stadtklima und Stadtgrün

Vorgesehen sind der Erhalt und die Ergänzung von Grün in der Innenstadt. Außerdem sollen neue grüne Ruhezonen geschaffen werden: Pocket-Parks, grüne Stadtmöblierung, Begrünung von Dächern und Wänden an Neubauten und Bestandsgebäuden sowie Öffnung versiegelter Flächen in der Fußgängerzone, auf Plätzen und in Straßen. Die Stadtverwaltung schlägt auch temporäre „Pop-Up“-Grünflächen auf öffentlichen und privaten Flächen vor, sowie Kunst- und Marketing-Events, etwa „Shopping im Grünen“.

Das nächste Dialogforum soll im Sommer stattfinden. Bürger können jederzeit Ideen einbringen, per Mail an: innenstadtdialog@braunschweig.de